Tübingen · Tennis

Rücktritt wegen einer Halle

Bezirksvorsitzender Dieter Kinkelin legt sein Amt nieder. Claus Eberwein vom TC Tübingen ist Kandidat für die Nachfolge.

27.06.2019

Von Sascha Eggebrecht und Tobias Zug

Dieter Kinkelin

Dieter Kinkelin

Der hiesige Tennis-Bezirk E (Neckar/Alb/Schwarzwald) muss einen neuen Vorsitzenden suchen. Nach einer Meinungsverschiedenheit mit dem Bezirksrat ist der bisherige Vorsitzende Dieter Kinkelin aus Tuttlingen zurückgetreten.

Grund des Streits war die Tennishalle in Balingen. Schon bei der Bezirkssitzung im Frühjahr in Horb hatte Kinkelin betont, dass die Halle in einem desolaten Zustand sei. So soll sie auch mit Schimmel befallen sein. „Wir hatten eine Beschwerde von einer Familie, deren Tochter eine Schimmelpilz-Allergie hat“, sagte Kinkelin damals. Danach wurde entschieden, dass bis auf weiteres keine Jugendspiele mehr in der maroden Halle ausgetragen werden sollen.

Vor einigen Tagen kam dieses Thema bei einer weiteren Beiratssitzung erneut auf den Tisch. „Vor allem, weil wir die Halle für die Bezirksmeisterschaften brauchen. Es gibt immer weniger Hallen, und ich muss gucken, wo ich die Spiele austragen kann“, sagt Wolfgang Fritz. Hallen-Geschäftsführer Wolfram Daiker hatte versprochen, dass die Halle in einen besseren Zustand gebracht werden solle. Doch davon wollte Kinkelin nichts wissen.

„Er war mit nichts zufrieden und sagte immer wieder, dass es aus gesundheitlichen Gründen keine Jugendspiele mehr in dieser Halle geben würde“, berichtet Fritz. „Bei der Abstimmung waren dann sechs für die Halle und Kinkelin dagegen.“

Drei Tage nach dieser Sitzung lag das schriftliche Rücktrittsgesuch Kinkelins auf dem Tisch. Als Stellvertreter von Kinkelin wird Wolfgang Fritz nun die Geschäfte bis zur nächsten Wahl übernehmen. „Leider ist es so. Ich bin nun schon seit 40 Jahren dabei, doch diesen Job wollte ich nie ausüben. Nun muss ich aber“, sagt der Trossinger. „Wir haben seine Sichtweise einfach nicht verstanden“, sagt Fritz, „wenn wir in Balingen keine Jugendspiele austragen, dann müssten wir es in Pfalzgrafenweiler und in Hechingen auch verbieten. Die Hallen sind ebenfalls in keinem guten Zustand.“ Der Bezirk E werde aber nicht im Chaos versinken, denn ein Nachfolger stehe bereits parat. „Ich darf den Namen noch nicht nennen, aber diejenige Person wird bis zur nächsten Wahl schon an allen Sitzungen teilnehmen“, sagt Fritz.

Claus Eberwein soll dieser Mann sein. „Es ist richtig, dass ich gefragt wurde“, bestätigt der Sportchef des TC Tübingen, „ich überlege es gerade noch.“ Nächste Woche wolle er sich mit dem Bezirksrat treffen und Gespräche führen. „Es könnte sein, dass ich es kommissarisch mal übernehme bis Februar“, sagt Eberwein. Dann stünden die nächsten Wahlen an. Bild: sag

5 Sportkreise mit 167 Vereinen im Bezirk E

Vor drei Jahren war Dieter Kinkelin bei der Bezirksversammlung in Geislingen erstmals zum Vorsitzenden des Bezirks E gewählt worden als Nachfolger von Anton Hönle, der das Amt nach 28 Jahren abgegeben hatte. Der heute 71-jährige Kinkelin war zuvor 35 Jahre lang Richter am Tuttlinger Amtsgericht. Im Tennis war er Vorsitzender des Bezirks E, der bei der Reform vor sechs Jahren entstanden ist: Der umfasst seither die Sportkreise Freudenstadt, Tübingen, Rottweil, Tuttlingen und Zollernalbkreis mit 167 Vereinen.

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Erstellt:
27.06.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 30sec
zuletzt aktualisiert: 27.06.2019, 01:00 Uhr

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