Tübingen

Rumtrödeln

Das Tübinger Stadtbahnprojekt setzt wie Stuttgart 21 auf selbstverliebte Ingenieurskunst, sagte der Architekt und Stadtplaner Steffen Braun in der Reihe „Architektur heute“ („Nix für die Mobilität der Zukunft“).

17.12.2019

Von Hermann Jacobi, Tübingen

„Selbstverliebte Ingenieurskunst“! Das ist wirklich das S 21 der DB, da es mit maximalem Aufwand nahezu keine Verbesserungen, dafür aber viele Verschlechterungen für den ÖPNV bringt. Demgegenüber wird die Regionalstadtbahn (RSB) mit Innenstadtstrecke (ISS) in Tübingen Tausenden von Menschen den täglichen Weg zur Arbeit einfacher, schneller und umweltfreundlicher ermöglichen.

Paradoxerweise ist die momentan katastrophale Situation im Bahnverkehr um Tübingen Vorbote für viele Besserungen. Ab Sommer 2020 wird nicht mehr die DB die Züge nach Stuttgart fahren, sondern Abellio mit besserem Service und modernen Zügen. Allerdings haben Lokführer bereits ihren Arbeitgeber gewechselt und fehlen jetzt der DB. Die Streckensperrungen zum Bau der Ausweichstellen und Aufstellen der Strommasten werden die Ammertalbahn zuverlässig machen. Die DB hat die Reparatur der Triebzüge in Tübingen eingestellt und nun stapeln sie sich vor der Werkstatt in Ulm. Auf der HzL nach Hechingen bringt der IRE der DB ständig den Fahrplan durcheinander. Das jahrzehntelange Rumtrödeln bei der RSB und Entscheidungen der DB für Profit und gegen Service haben die jetzige Situation herbeigeführt. Die RSB muss schnell realisiert werden. Der immer wiederkehrende Vorwurf, dass Schienen ,starre Mobilität‘ seien, zieht nicht, da die Fahrtziele WHO, Technologiepark, Uni, Klinik und die Altstadt auf absehbare Zeit ebenfalls starr am Ort bleiben werden. Drei bis vier Jahre Bauzeit und dann jahrzehntelang eine gute Lösung – die ISS!

Zum Artikel

Erstellt:
17.12.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 42sec
zuletzt aktualisiert: 17.12.2019, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Aus diesem Ressort