Indiana Jones im schwärzesten Afrika. Subtext: Die USA als Retter – überall auf der Welt.

Sahara

Indiana Jones im schwärzesten Afrika. Subtext: Die USA als Retter – überall auf der Welt.

24.11.2015

Von Dorothee Hermann

Easy Rider sitzt nicht mehr auf dem Motorrad. Easy Rider heute fährt auf einer Yacht den Niger hinauf. Dirk Pitt ist eine Art Abenteuer-Archäologe mit militärischer Nahkampferfahrung, der in Afrika Kunstschätze „rettet?. Indiana Jones lässt grüßen, und „Sweet Home Alabama? gibt den triumphalen Soundtrack dazu.

Nebenbei verfolgt er eine private Obsession: Irgendwo in Mali soll ein Kanonenboot aus dem amerikanischen Bürgerkrieg gestrandet sein. Mali ist auch das Ziel von Eva (Penelope Cruz), Ärztin bei der Weltgesundheitsorganisation. Sie vermutet dort den Auslöser einer Seuche. Wüsten, Canyons, geheimnisvolle Paläste aus Lehm ? das Land der grenzenlosen Weite, der unberührten Landschaften ist heute eben nicht mehr Amerika, sondern Afrika. Auch wenn der Film mit der Ästhetik einer Marlboro-Expedition arbeitet. Bloß wird das Zielgebiet von einem Warlord kontrolliert.

Klar, dass der durchtrainierte (weiße) All-American-Man besser improvisieren kann als der machtbesessene (schwarze) Militär. Steppenwolfs Song „Magic Carpet Ride? aus Easy-Rider-Zeiten soll das beglaubigen. Ein fettes Kompliment für das in Irak und Somalia angekratzte US-Image mit Weltenretter-Potenzial: Abenteurer und Ärztin decken auch noch einen gigantischen Giftmüllskandal auf.