Fußball-Bezirksliga | Spiel des Tages

Salzstetter Berg- und Talfahrt geht weiter

Die Sportfreunde gewinnen gegen Wachendorf dank eines Sonntagschusses von Uwe Huss mit 1:0. Echter Sommerfußball und ein schlechter Schiedsrichter prägen die Partie.

10.04.2017

Von Jürgen A. Klemenz

Pure Enttäuschung bei den Wachendorfern Thomas Schmidt (rechts) und Markus Link. Bild: Ulmer

Pure Enttäuschung bei den Wachendorfern Thomas Schmidt (rechts) und Markus Link. Bild: Ulmer

Erst den Tabellenführer Wittendorf mit 2:1 geschlagen, dann beim Vorletzten Huzenbach eine 3:7-Schlappe kassiert, und nun wieder ein 1:0-Sieg gegen den Tabellendritten Wachendorf. „Unsere Berg- und Talfahrt geht weiter“, sagte nach der gestrigen Partie Salzstettens glücklicher Trainer Mustafa Naim, denn ein Sonntagsschuss von Uwe Huss brachte den Sportfreunden die drei Punkte.

Die Wachendorfer dagegen haderten nicht ganz zu Unrecht mit der Schiedsrichterleistung von Marcus Kiekbusch aus Aldingen. Der legte sich mit den Zuschauern an, war so gut wie nie auf Ballhöhe, weshalb er auch vor dem 1:0 nicht sehen konnte, dass ein von Wachendorfs Keeper Tobias Knöll abgewehrter Ball gar nicht im Aus war und es folglich keine Ecke hätte geben dürfen. Pech für die Gäste, dass nach dieser Ecke Uwe Huss mit einem Sonntagsschuss aus 22 Metern das Tor des Tages erzielte (72.). Und die Wachendorfer waren überhaupt nicht einverstanden damit, dass Kiekbusch ihnen den vermeintlichen Ausgleich nach einer angeblichen Abseitsstellung von Simeon Zuchowski aberkannte (76.). Zuvor hatte SF-Schlussmann Marvin Kaupp mit einem tollen Reflex einen Schuss von Dominik Saile aus kurzer Distanz abgewehrt, Zuchowski drückte den Abpraller per Kopf über die Linie, soll aber dabei im Abseits gestanden haben. Zur Ehrenrettung des Schiedsrichters sei gesagt, dass das eine knifflige Entscheidung war, die gestimmt haben kann.

Durch die Wachendorfer Proteste aber pfiff Kiekbusch in der Folge alles gegen die Gäste, ließ Foulspiele ungeandet und zeigte alles in allem eine Leistung, die eines Schiedsrichters, der zudem noch Bezirksvorsitzender des Bezirks Schwarzwald ist, unwürdig ist.

Wachendorfs Trainer Markus Link brauchte eine Viertelstunde für ein erstes Statement, sagte dann sichtlich angefressen nur: „Herzlichen Glückwunsch an Salzstetten zum Sieg. Ich habe noch nie etwas über den Schiedsrichter gesagt. Und heute beiß ich mir lieber auf die Zunge.“ Der Salzstetter Trainer Mustafa Naim freute sich zunächst einmal, dass seine Elf die Schlappe von Huzenbach weggesteckt hat und wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt ist, meinte schmunzelnd zur Schiedsrichterleistung: „Heute haben wir Glück mit dem Schiri gehabt.“

Wachendorf begann die ersten 25 Minuten forscher als die Gastgeber und war vor allem mit ihren langen Diagonalbällen gefährlich. Aber so richtig Zwingendes kam nach zum Teil guten Aktionen von Florian Fehlhauer oder Steven Solly nicht dabei heraus. In der 19. Minute wäre Spielertrainer Markus Link fast an einen Freistoß von Thomas Schmidt herangekommen, verpasste das Leder freistehend um wenige Zentimeter. Die Salzstetter beschränkten sich zunächst einmal auf Toresicherung, wurden nach einer halben Stunde mutiger, aber auch ihre Offensivaktionen verpufften meist schon vor dem Strafraum. Einzige Ausnahme: In der 36. Minute stand nach einer Flanke von Daniel Wehle Salzstettens Ahmed Kaya, der nach 26 Minuten für den angeschlagenen Daniel Eitel gekommen war, zwischen den beiden Innenverteidigern Christian Saile und Simeon Zuchowski völlig frei, setzte seinen scharfen Kopfball aber an den Pfosten. Das war’s auch schon mit Torchancen vor der Pause.

Nach dem Wechsel ging der Sommerfußball weiter mit viel Mittelfeldgeplänkel und wenigen Torszenen. Für Abwechslung sorgten allenfalls die Diskussionen zwischen dem Schiedsrichter und den Zuschauern oder Spielern. Das änderte sich mit dem überraschenden 1:0 in der 71. Minute von Uwe Huss. Fünf Minuten später das Abseitstor von Zuchowski, wiederum nur zwei Minuten später flog ein Diagonalschuss von Thomas Zimmermann nur um Zentimeter am langen Wachendorfer Pfosten vorbei. In der 80. Minute klärte der zurückgeeilte Angreifer Manuel Friedel kurz vor dem Salzstetter Tor vor Stephan Hollnberger. Die letzte Aktion gehörte ebenfalls den Wachendorfern, Doch da klärte nach Zuspiel von Steven Solly auf Hollnberger Dominik Weiß in höchster Not. So feierten die Salzstetter einen glücklichen Sieg in einem Spiel, das eigentlich keinen Sieger verdient hatte.

Mustafa Naim fasste die 90 Minuten treffend zusammen: „Hochklassig war das Spiel heute nicht wirklich. Es war von der Taktik geprägt. Beide waren auf Torsicherung aus. Wir hatten uns gut auf die langen Bälle der Wachendorfer eingestellt. Das war heute eher ein 0:0-Spiel, aber schön für uns, dass ein Sonntagsschuss in den Winkel das Spiel für uns entscheiden hat.