Samsara

24.11.2015

Der Nachfolger von Wallace und Gromit heißt Roddy St. James. Wie es der Name schon andeutet, lebt der Mäuserich mit dem Bürstenschnitt auf einem ganz anderen gesellschaftlichen Niveau ? mitten im Londoner Nobelviertel Kensington. Als seine menschlichen Besitzer in die Ferien fahren, hat er das ganze Haus für sich. Jedenfalls solange, bis der Ausguss im Spülbecken einen rabiaten Eindringling ausspuckt.

Derart harte Bandagen ist Roddy nicht gewohnt, und so ist er es, der das prächtige Heim durch die Toilette verlässt. Es reizt ihn gar nicht, dass sich unten in der Kanalisation eine Parallelwelt auftut, samt roten Doppeldeckern und lichterflimmerndem Piccadilly Circus ? in ihren skurrilen Details schon für sich eine Augenweide. Roddy will einfach sofort zurück nach Kensington. Die rothaarige Bootskapitänin und Mitmaus Rita könnte ihm helfen. Pech nur, dass sie gerade vom fiesen Kröten-Unterweltboss samt dessen Ratten-Handlangern verfolgt wird.

Bei den haarsträubenden Verfolgungsjagden durch die unterirdischen Backsteingewölbe mischt bald auch der Profikiller Le Frosch von der anderen Seite des Ärmelkanals mit. Kreischende Nacktschnecken, die auch singen können, geben die kleinen Gespenster dieser Unterwelt. Wie die fette grüne Kröte sehen sie aus wie abartige Süßigkeiten in der Tradition der Knetfiguren. Die sind diesmal aber pure Computer-Animation.

In der Koproduktion der Aardman-Studios (Wallace und Gromit) mit den DreamWorks aus Hollywood hat sich ein „Shrek?-ähnlicher Einfluss eher nicht durchgesetzt. Dafür gibt es viel britischen Humor.