Horb · Fußball

Schiedsrichter ziehen Konsequenzen

Andreas Rinderknecht, Manuel Digeser und die Baur-Brüder pfeifen vorläufig nicht mehr für den TuS Ergenzingen. Grund ist der Spielabbruch eines C-Jugendspiels und die Stellungnahme des TuS dazu in einem Leserbrief.

18.05.2019

Von Jürgen A. Klemenz

Manuel Digeser und seine drei TuS-Schiedsrichter-Kollegen zeigenihrem Heimatverein die gelbe Karte. Bild: Ulmer

Manuel Digeser und seine drei TuS-Schiedsrichter-Kollegen zeigen ihrem Heimatverein die gelbe Karte. Bild: Ulmer

Die Ergenzinger Schiedsrichter Manuel Digeser, Andreas Rinderknecht, Philipp und Sebastian Baur werden zumindest kommende Saison nicht für den TuS Ergenzingen pfeifen. Dies teilten die Vier diese Woche in einem Schreiben an TuS-Vorstand Rainer Sabitzer mit.

Grund für diese Entscheidung sei der Leserbrief des TuS-Vorsitzenden im Bereich Sport, Frank Möllenbeck, am Freitag letzter Woche in beiden Tageszeitungen gewesen. Möllenbeck hat darin Stellung zum Spielabbruch in einem C-Jugendspiel und den danach veröffentlichten Presseartikeln bezogen. Dabei wurde jegliche Schuld des TuS Ergenzingen bestritten und unterstellt, mit den Veröffentlichungen dem TuS Ergenzingen schaden zu wollen.

Andere Reaktion erwartet

Ergenzingens Schiedsrichter Manuel Digeser und seine drei für den TuS pfeifenden Kollegen Andreas Rinderknecht, Philipp und Sebastian Baur begründeten ihren Entschluss wie folgt: „Wir Schiedsrichter haben den Leserbrief mit einem gewissen Entsetzen und Wut zur Kenntnis genommen. Nach unserer Ansicht zeigt das Verhalten des TuS-Vorstands, dass aus den unschönen Vorfällen rund um das C-Jugendspiel nicht die richtigen Lehren gezogen wurden. Wir hatten die Erwartung, dass in der TuS-Vorstandschaft verstanden wird, dass es sich bei der Angelegenheit um ein C-Jugendspiel handelt, bei dem erwachsene TuS-Funktionäre im Verhalten gegenüber der Schiedsrichterin über die Stränge geschlagen haben. Die daraufhin gezeigte Reaktion in Form des Leserbriefs, indem der TuS als Opfer der Vorfälle dargestellt und das Verhalten gegenüber der Schiedsrichterin heruntergespielt wird, hat das Fass für uns zum Überlaufen gebracht. Wir wollen mit diesem Entschluss ein Zeichen für einen fairen und respektvollen Umgang mit Schiedsrichtern setzen. Das Verlassen als Schiedsrichter zum 30. Juni 2019 für ein Jahr vom TuS Ergenzingen hat keine Endgültigkeit. Eine Rückkehr zum TuS setzt jedoch voraus, dass der Umgang mit den Schiedsrichtern beim TuS Ergenzingen auf ein normales Level zurückkehrt.“

Andreas Rinderknecht pfeift seit über zehn Jahren Spiele in den württembergischen Amateurligen und ist Ausschussmitglied der Schiedsrichtergruppe Tübingen. Manuel Digeser pfeift aktuell in der Oberliga und ist, wie sein Kollege Philipp Baur, Ausschussmitglied in der Schiedsrichtergruppe Nördlicher Schwarzwald. Sein Bruder Sebastian Baur pfeift Spiele bis zur Bezirksliga. Die Vier boten Rainer Sabitzer gerne nochmals an, ein Gespräch führen zu wollen, was aber nichts an ihrer Entscheidung ändern werde.

Bevor sich das Ergenzinger Schiedsrichter-Quartett zu diesem Schritt entschlossen hat, haben die Vier bereits unmittelbar nach dem Spielabbruch mit den TuS-Vorsitzenden Sabitzer und Möllenbeck per Mail Kontakt aufgenommen und ein persönliches Gespräch über die Vorfälle sowie Lösungsansätze geführt. Nach dem Leserbrief haben sich die vier Schiedsrichter am Dienstag dieser Woche noch einmal zusammengesetzt und dabei ihre Konsequenzen gezogen.

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Erstellt:
18.05.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 19sec
zuletzt aktualisiert: 18.05.2019, 01:00 Uhr

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