DFB

Schmidt rastet schon wieder aus

Trainer der Leverkusener beschimpft Hoffenheimer Kollegen Nagelsmann als „Spinner“. DFB-Gericht ermittelt.

24.10.2016

Von DPA

Leverkusens Trainer Roger Schmidt musste auf die Tribüne. Foto: Eibner

Leverkusens Trainer Roger Schmidt musste auf die Tribüne. Foto: Eibner

Leverkusen. Roger Schmidt ist wieder der Buhmann der Bundesliga. Mit einer Schimpftirade gegen den Hoffenheimer Kollegen Julian Nagelsmann sorgte Bayer Leverkusens Trainer erneut für einen Eklat. Als Wiederholungstäter droht ihm nun ein Nachspiel beim DFB-Sportgericht und eine Sperre für mindestens zwei Spiele. „Ich fühle mich nicht toll, dass ich wieder auf die Tribüne durfte“, sagte Schmidt nach dem 0:3 gegen 1899 Hoffenheim seine vorzeitige Verbannung von der Trainerbank.

Es war bereits das dritte Mal, dass Schmidt Rot sah. Im Februar hatte er sich in der Partie gegen Borussia Dortmund geweigert, den Innenraum zu verlassen, und war zu einer Sperre von fünf Spielen verurteilt worden, wobei zwei Partien bis zum 30. Juni 2017 auf Bewährung ausgesetzt wurden. Das erste Mal musste der ehrgeizige wie unbeherrschte Coach am 8. Februar 2015 in Bremen seinen Platz unfreiwillig räumen. Im aktuellen Fall pöbelte er Nagelsmann als „Spinner“ an und ihm rief der Hoffenheimer wütend zu: „Halt doch einfach die Schnauze!“

Rückendeckung bekam der Bayer-Trainer von seinem Sportdirektor Rudi Völler: „Nur weil unser Trainer etwas zu einem anderen Trainer gesagt hat, werden wir kein riesiges Fass aufmachen.“

Hoffenheims Trainer wollte den hitzigen Zwischenfall an der Seitenlinie nicht zu hoch hängen. „Fußball ist ein emotionaler Sport“, meinte Nagelsmann. „Die Trainer haben das Leid, an der Linie mit einem hohen Puls zu stehen. Sie können nicht durch körperliche Betätigung die Emotionen aus dem Körper kriegen.“

Nagelsmann hatte allen Grund, das Thema generös abzuhaken. Schließlich feierten die ungeschlagenen Hoffenheimer durch die Tore von Kerem Demirbay (15. Minute), Sandro Wagner (49.) und Steven Zuber (60.) den vierten Sieg in Serie und mit 16 Punkten den besten Saisonstart seit dem Aufstieg 2008. Begünstigt wurde der Erfolg durch den frühen Platzverweis des Ex-Hoffenheimers Kevin Volland (6.) wegen einer Notbremse gegen Demirbay. dpa