Rottenburg

Gewagte Aussage

Die Rassismus-Debatte um Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer geht weiter (zum „Übrigens“ mit dem Titel „Klartext geht auch ohne Polarisierung“, 16. Mai).

24.05.2018

Von Wolfgang Schäfer, Rottenburg

Zwischen dem Tübinger Politiker Boris Palmer und dem SCHWÄBISCHEN TAGBLATT gibt es einen heftigen Streit. Es geht dabei um Palmers Ansichten zur Flüchtlingspolitik, die er auf Facebook gepostet hat. Die Zeitung kommentierte seine Posts, Palmer konterte. Wer gewinnt nun bei diesem Pingpong? (Zitat Deutschlandfunk vom 17. Mai.)

Palmer gewinnt und Gernot Stegert macht einen Salto rückwärts im „Übrigens“ vom 16. Mai! Wo bitte ist bei Palmer auch nur ansatzweise Klartext ohne Polarisierung zu erkennen? Eine laienhaft erstellte Umfrage nach monatelangem Angstschüren in allen Medien als Grundlage für was? Aussagen wie: „Palmer ist kein Rassist, aber er verfällt immer wieder in rassistische Muster." Also: wenn man Palmer heißt, ist man kein Rassist; wenn man Jedermann heißt und rassistische Muster zeigt, ist man einer? Wer kein Rassist ist, zeigt auch keine rassistischen Muster!

Palmer hat jetzt monatelang von blonden Professorentöchtern bis hin zu dunkelhäutigen Fahrradrüpeln immer wieder bewiesen, dass er Rassist ist. Und das bestätigen der Bericht und die Aussagen des Polizeipräsidenten Alexander Pick. Gegen jede Angstmache und Hetze gegen Flüchtlinge sagt dieser deutlich: „Die evolutionäre Angst vor Fremden ist mit schuld.“ Dass ein gewählter OB einer modernen Universitätsstadt nicht zum Sprachdiplomaten werden muss, halte ich auch für eine gewagte Aussage. Repräsentiert er nicht die Mittelschicht, die guten Grünen und den Intellekt einer Universitätsstadt? Wenn nicht der OB, wer dann?

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Erstellt:
24.05.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 24.05.2018, 01:00 Uhr

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