Rasante Slapstick-Burleske über das Zigeunerleben von Meister Kusturica

Schwarze Katze, weißer Kater

Rasante Slapstick-Burleske über das Zigeunerleben von Meister Kusturica

24.11.2015

Von che

Schwarze Katze, weißer Kater

Mit "Schwarze Katze, weißer Kater" knüpft Regisseur Emir Kusturica unmittelbar an die Thematik und den Stil seines bislang größten Erfolgs "Times Of The Gypsies" an - nur ist alles noch ein bißchen derber, üppiger, märchenhafter.

Die Geschichte führt uns wieder ins zauberhafte Land der Balkan-Zigeuner. Zunächst dreht sich alles um den Überlebenskünstler Batko, der sich mit Kühlschrankschmuggel auf der Donau notdürftig über Wasser hält. Meistens fällt der gutmütige Tolpatsch aber auf die Tricks der Profis herein. Seit seinem unglückseligen Plan, einen mit Benzin beladenen Güterzug zu kapern, steht er bei dem durchgeknallten Gangsterboß und Kriegsgewinnler Dadan tief in der Kreide. Dem schwebt eine spezielle Form der Schuldentilgung vor. Matkos gutaussehender Sohn soll seine zwergenhafte und deswegen allseits verschmähte Schwester Ladybird heiraten.

Nach gemächlichem Beginn steigert sich "Schwarze Katze, weißer Kater" zu einer immer rasanter werdenden Slapstick-Burleske, wie man seit den Zeiten von Stan & Ollie kaum mehr eine gesehen hat. Kusturicas Lust am absurden Nonsens konfrontiert uns mit zwirbelbärtigen Riesen, dieselbetriebenen Rennrollstühlen, trabbifressenden Schweinen und angesägten Donnerbalken. Chaotisch ausgewalzter Höhepunkt ist die Hochzeit, bei der zwei just verstorbene Großväter wieder ins Leben erwachen. Am Ende triumphiert die (wahre) Liebe, und die Bösen stecken - buchstäblich übrigens - bis zum Hals in der Scheiße. Wir Zuschauer aber dürfen uns mit einem seligen Glücksgefühl auf den Heimweg machen.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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Giorgio 13.10.200512:00 Uhr

Schön schräg und abgefahren wie alle Filme des Meisters Kusturica!