Champions League

Schwer in Bedrängnis

Hart umkämpft war das Viertelfinal-Hinspiel zwischen dem FC Bayern München und Real Madrid. Am Ende gewannen die Gäste mit 2:1.

13.04.2017

Von GEROLD KNEHR

Franck Ribery (rechts) und der FC Bayern München lieferten sich einen  harten Kampf mit Daniel Carvajal und Real Madrid. Am Ende gewann der Titelverteidiger mit 2:1. Foto: Getty Images

Franck Ribery (rechts) und der FC Bayern München lieferten sich einen harten Kampf mit Daniel Carvajal und Real Madrid. Am Ende gewann der Titelverteidiger mit 2:1. Foto: Getty Images

München. Keine Störungen außerhalb, kein Pyrofeuerwerk und keine Fackeln im Stadion – aus ordnungstechnischer Sicht war die Champions-League-Viertelfinal-Begegnung zwischen dem FC Bayern München und Real Madrid ein ganz normales Fußball-Spiel. Schade, dass man das in diesen Tagen extra betonen muss.

Rein sportlich gesehen war das Hinspiel-1:2 zwischen dem deutschen und dem spanischen Rekordmeister mehr – kein richtiger Knüller, aber ein von taktischem Niveau geprägtes Spiel. Besseres als dieses gefühlte Champions-League-Finale gibt es in Europa nicht.

So war die Begegnung in der ersten Halbzeit recht anspruchsvoll. Es war aber nicht das Spektakel wie beim 6:0 gegen den FC Augsburg und auch dem 4:1 gegen Borussia Dortmund, als die Gegner den Münchnern klar unterlegen waren. Nein, Real begegnete den Münchnern auf Augenhöhe und hatte auch die erste gute Chance der Begegnung. Doch Karim Benzemas Kopfball (17.) landete an der Latte.

Besser machte es Arturo Vidal acht Minuten später. Nach einem Eckball von Thiago versuchte er es ebenfalls per Kopf – und traf zum 1:0. Der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler hätte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte das 2:0 erzielen müssen. Doch sein Handelfmeter ging weit drüber. Zuvor hatte Daniel Carvajal einen Schuss von Franck Ribery im Strafraum mit der Hand abgewehrt.

Bayern-Trainer Carlo Ancelotti, vor drei Jahren noch Real-Coach beim Halbfinal-4:0 der Spanier in der Allianz-Arena, hatte auf Stürmer Robert Lewandowski verzichten müssen. Auf seiner zentralen Mittelstürmerposition spielte Thomas Müller, der erstmals wieder nach einer Knöchelprellung wieder in der Startelf stand, aber nicht so torgefährlich war wie der Pole. Auch Manuel Neuer war wie erwartet nach einer Fuß-OP wieder ins Tor zurückgekehrt. Seine kurze Pause merkte man ihm nicht an.

Kurz nach dem Seitenwechsel war Neuer chancenlos, als Carvajal von rechts nach innen flankte und Cristiano Ronaldo mit dem rechten Fuß den Ausgleichstreffer zum 1:1 erzielte. Es war das in der K.o.-Phase so gefürchtete Ausgleichstor der Gäste, das für das Rückspiel eine entscheidende Bedeutung haben könnte. Und Real drängte weiter. In der 56. Minute musste Neuer Bales gefährlichen Kopfball parieren. In der 77. Minute jedoch war er gegen Cristiano Ronaldo machtlos beim 1:2. Bereits am kommenden Dienstag steht das Viertelfinal-Rückspiel im Bernabeu-Stadion auf dem Programm. Für die Bayern wird es gegen den Titelverteidiger nach der gestrigen Vorstellung sehr schwer. Der Weg nach Cardiff zum Endspiel ist nur noch mit größten Anstrengungen möglich.