Dynamo Dresden, wie es lacht und kracht

Schwere Randale trüben Aufstiegsfeiern

Dresden hat den Aufstieg in die 2. Liga geschafft. Die Sachsen feierten die Rückkehr mit einem Party-Marathon - doch die Problem-Fans randalierten.

18.04.2016

Von SID

Vater des Aufstiegs: Dresdens Trainer Uwe Neuhaus. Foto: dpa

Vater des Aufstiegs: Dresdens Trainer Uwe Neuhaus. Foto: dpa

Dresden/Magdeburg. Zur Feier des Tages ließ Jean-Francois Kornetzky noch reichlich Haare. Der Ersatzkeeper des seit Samstag als Aufsteiger in die 2. Fußball-Bundesliga feststehenden sächsischen Traditionsklubs Dynamo Dresden ließ sich unter lautem Gejohle eine Glatze schneiden. Später feierten die Dresdner Spieler noch in der In-Disco "My House" bis in die frühen Morgenstunden. Es gab Dauerfeten nach dem schwer erkämpften 2:2 (im Elb-Klassiker beim 1. FC Magdeburg). 706 Tage waren nach dem Sturz in die Drittklassigkeit vergangen. "Ich habe am ganzen Körper Gänsehaut gehabt, und mir sind auch leicht die Tränen gekommen. Es war schwierig, denn seit vier Monaten schien das Ding eigentlich durch zu sein", kommentierte Kapitän Michael Hefele.

Am Abend wurden die Dynamo-Aufstiegshelden von den Fans zur großen Party in Dresden im Stadion empfangen, allerdings ging nicht alles reibungslos über die Bühne. Die Mannschaft hatte Mühe, ins Stadion zu gelangen, denn überall vor der Arena wurden Bengalos gezündet. Die Aufsteigerstadt war in dichte Rauchschwaden gehüllt.

Pascal Testroet, Torschütze für Dynamo in Magdeburg, resümierte: "Was wir die letzten 30 Minuten gespielt haben, war eines Aufsteigers würdig. Wir sind absolut verdient aufgestiegen, haben Herz und Leidenschaft gezeigt." Nach dem 0:2-Rückstand leitete sein Anschlusstor (63. Minute) die Wende ein. Justin Eilers (67.) gelang der vielumjubelte Treffer zum 2:2.

Einziger Wermutstropfen war einmal mehr das Verhalten einiger Dresdner Anhänger. Bereits vor der Partie in Magdeburg waren sie gewalttätig geworden. Die Problem-Fans attackierten Polizisten. Erschreckende Bilanz: 15 Einsatzkräfte sowie ein Ordner wurden verletzt. Es gab 33 Strafanzeigen, 19 Personen wurden festgenommen. Darüber hinaus gab es 301 sogenannte Ingewahrsamnahmen.