Nachruf

Sein Leben war wie ein Feuerwerk

Mit Bestürzung wurde der Tod von Armin Bossenmaier aufgenommen. Am Mittwoch starb er im Alter von 58 Jahren.

15.04.2017

Von Emil Henger

Armin Bossenmaier Privatbild

Armin Bossenmaier Privatbild

Trotz seiner Krankheit und den Rückschlägen, die er immer wieder einstecken musste, war Armin Bossenmaier oft wohl gelaunt, ging – immer bunt und modern gekleidet und gerne mit Hut – unter die Menschen und hielt ein Schwätzle. „Das hat ihm gut getan“, erinnert sich seine Frau Karin, „danach ging es ihm wieder besser.“ Auch als er geschwächt zeitweise im Rollstuhl saß und das Zwiebelbeedafest in Betra oder den Tag der offenen Tür der Gewerbetreibenden in Empfingen besuchte – der Kontakt zu seinen Mitmenschen war ihm wichtig.

Als der Krebs im November 2008 diagnostiziert wurde, war es für die Familie ein großer Schock. Es galt auch, für das Fotostudio einen Fotografen zu finden. Tochter Lisa kündigte ihren Job in Nagold und arbeitete nun als Fotografin im Geschäft der Eltern. Armin Bossenmaier erholte sich gut, bis er 2014 einen Rückfall erlitt, ein Jahr später bekam er eine Knochenmarkspende. Doch es war ein ständiges Auf und Ab mit der Gesundheit. Immer an seiner Seite war seine Ehefrau, die ihn bei den zahlreichen Krankenhausaufenthalten begleitete und versorgte. Vergangenen Dezember half er sogar im Fotostudio aus. Im Januar erkrankte Bossenmaier an der Influenza. Zuletzt lag er in einem Tübinger Krankenhaus, sein Optimismus war nicht mehr da, er hatte den Lebensmut verloren.

Am 9. Juni 1958 in Empfingen als Sohn von Hermann und Lydia Bossenmaier geboren, wuchs er mit der Schwester Andrea auf. Nach dem Besuch des Progymnasiums Haigerloch lernte er in Herrenberg bei der Firma Greiß den Beruf des Drogisten und des Fotografen. Im Mai 1982 heiratete er seine Freundin Karin, die Töchter Lisa und Jana gingen aus der Ehe hervor. 1986 stieg er in die Drogerie seines Vaters ein und eröffnete zudem im Gasthaus „Bürgerstüble“ der Eltern ein Fotostudio. 1995 übernahm er die Drogerie und erweiterte sie um ein Fotostudio.

Das Geschäft mit seiner Frau Karin an der Seite entwickelte sich mit den Jahren sehr erfolgreich. Große Freude hatte er an seinem Enkel Janis. Die Nichte Romina Calignano, die Tochter der Schwester Andrea, hat nun den Fotografenjob übernommen.

Trotz einer Kinderlähmung, die er im Kindesalter erlitten hatte, spielte er früher Tennis, war ein guter Schütze beim Empfinger „Freischütz“, fuhr Ski und war über 20 Jahre lang ein Tanzpaar mit seiner Frau in der Tanzschule Gayer. Im Musikverein war er passives Mitglied. „Sein Leben war wie ein Feuerwerk, er war immer neugierig auf alles Neue“, erzählt seine Frau. Mit dem Fotografieren hatte er das Hobby zum Beruf gemacht. Gerne unternahmen sie Reisen in ferne Länder. Ein großes Anliegen war für ihn auch die Pfingstclique, die seit über 30 Jahren bei der Wiesenstetter Auchterthütte Pfingsten feiert.

Die Trauerfeier ist am Dienstag, 18. April, um 14 Uhr in der St. Georg-Kirche, die spätere Urnenbeisetzung dann im engsten Familienkreis.