Tübingen

Selber schuld

07.12.2019

Von Ralf Sinner, Tübingen

Was, Du pendelst mit dem Zug nach Stuttgart? Das ist ja toll! Solche oder ähnliche Antworten bekomme ich, wenn dieses Thema zur Sprache kommt. Aber alle fahren mit dem Auto. Also doch selber schuld? Ein Auto weniger im Haushalt und dafür was für die Umwelt tun und mit der Bahn fahren. Warum nicht ? Ich wohne und lebe gerne in Tübingen, wo ich aufgewachsen bin. Da macht es mir nichts aus, dass ich nach Stuttgart pendeln muss, um dort meinem Beruf nachgehen zu können. So dachte ich jahrelang. Die eine oder andere Verspätung im Zugverkehr hat man locker weggesteckt. Schließlich steht man auf der B27 nach Stuttgart auch gerne mal im Stau. Nun steht in der Zeitung, dass es Personalausfall gibt und dass einige Zugverbindungen zwischen Stuttgart und Tübingen zumindest vorübergehend wegfallen. Das ist jedoch nicht die ganze Wahrheit. Unterschlagen wird, dass in letzter Zeit immer wieder nur einer von drei Zugteilen nach Stuttgart fährt. Viele Passagiere müssen in den Gängen stehen. Man fühlt sich wie ein Stück Vieh auf einem Transportwagen zum Schlachter.

Es gibt oft keine Durchsagen, kein Entschuldigung. Die Türen im Wagon klemmen und auch die Außentüren funktionieren nicht alle. Dann wird nicht einmal der Fahrplan eingehalten. Klar, der Zugteil ist überfüllt, so dass die Geschwindigkeit reduziert werden muss. Dann gibt es noch anderweitige technische Probleme am Zug. In der Nähe der Toilette stinkt es nach Urin. So funktioniert die Mobilitätswende in Deutschland nicht.

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Erstellt:
07.12.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 47sec
zuletzt aktualisiert: 07.12.2019, 01:00 Uhr

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