Serienweise Unerklärliches

Die Streamingtipps für den Februar

Ein blutiger Trip ins All, eine makabre Zeitschleifenserie und Julia Roberts auf den Spuren von Alfred Hitchcock: Unsere Streamingtipps bei Netflix, Amazon & Co. für Februar.

30.01.2019

Von Cornelia Wystrichowski

Hilflosigkeit an Bord der „Nightflyer“. Foto: Jonathan Hession/Syfy

Hilflosigkeit an Bord der „Nightflyer“. Foto: Jonathan Hession/Syfy

In Wien geht ein Kindermörder um, der Erde droht die Apokalypse und Julia Roberts hat als Traumatherapeutin nichts zu lachen: In den wichtigsten neuen Serien des Monats geht es reichlich düster zu. Wir stellen die interessantesten Neuerscheinungen vor, die im Februar bei Streaminganbietern oder im Bezahlfernsehen starten.

„Nightflyers“ Mit seiner Romanreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ schuf George R. R. Martin die Vorlage zur Kultserie „Game of Thrones“. Im April startet die finale Staffel des Fantasyspektakels – zuvor aber zeigt Netflix eine neue Science-Fiction-Horrorserie nach einem frühen Roman Martins: Im Jahr 2093 reist eine Gruppe von Wissenschaftlern an Bord des Raumschiffs „Nightflyer“ ins All, um eine rätselhafte Alienrasse zu finden. Die hochintelligenten Volcryn sollen der Menschheit, die den blauen Planeten mit Umweltverschmutzung und Kriegen zerstört hat, beim Überleben helfen. Als ein Forscher nach dem anderen brutal zu Tode kommt, wird klar, dass mit dem Schiff etwas nicht stimmt. Die Serie ist ein blutiges Kammerspiel über die Gier des Menschen und eine außer Kontrolle geratene Technik, die er nicht mehr beherrscht (Beginn: Freitag, 1. Februar, Netflix).

„Matrjoschka“ Und täglich grüßt das Murmeltier: An ihrem 36. Geburtstag feiert Nadia (Natasha Lyonne) eine glamouröse Party, die tödlich für sie endet – und das in einer scheinbar endlosen Dauerschleife, denn die New Yorkerin erlebt diesen Tag immer wieder und stirbt jedes Mal. Nadia erleidet Autounfälle, kommt bei Stürzen ums Leben, ein anderes Mal reißt das Fahrstuhlseil – vor dem Tod gibt es kein Entkommen. Klar, dass Nadia bald an ihrem Verstand zweifelt und sich fragt, wie sie diesem Horror entkommen kann. Die Zeitschleifenserie bietet makabre Comedy vom Feinsten, entwickelt wurde sie vom Comedysuperstar Amy Poehler (Beginn: Freitag, 1. Februar, Netflix).

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Sechs der glorreichen Sieben, die in „The Umbrella Academy“ gegen das Böse kämpfen. Foto: Christos Kalohoridis/Netflix

Sechs der glorreichen Sieben, die in „The Umbrella Academy“ gegen das Böse kämpfen. Foto: Christos Kalohoridis/Netflix

„The Umbrella Academy“ Nur noch acht Tage, dann geht die Welt unter – sofern es den sieben Superhelden der „Umbrella Academy“ nicht gelingt, die Apokalypse zu verhindern. Die glorreichen Sieben sind die Ziehkinder eines kauzigen Milliardärs, genannt „Das Monokel“. Der Exzentriker hatte die unter rätselhaften Umständen geborenen Babys einst adoptiert, ihre übernatürlichen Kräfte erkannt und sie zu Kämpfern gegen das Böse gedrillt. Jetzt ist er tot, und die Geschwister leiden seit ihrer unglücklichen Kindheit an Neurosen und ihrem Groll aufeinander. Doch nun müssen sie die Welt retten und sich zusammenraufen. Eine dysfunktionale Superhelden-Familie, eine extrem stilisierte Welt in „Dick Tracy“-Optik, rasante Actioneinlagen und ein lakonischer schwarzer Humor: Die poppige Serie basiert zwar auf einer Comic-Vorlage, ist aber nicht so brachial wie die Kinokracher rund um „Avengers“ oder „X-Men“ (Beginn: Freitag, 15. Februar, Netflix).

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„Homecoming“ Ob Michael Douglas oder Nicole Kidman: Immer mehr Hollywoodstars spielen jetzt in TV-Serien mit. In „Homecoming“ verkörpert keine Geringere als Julia Roberts die Hauptrolle – allerdings ist die Schauspielerin, die einst mit ihrem Strahlelächeln in „Pretty Woman“ zum Publikumsliebling wurde, kaum wiederzuerkennen, so verhärmt wirkt sie als Heidi Bergman. Als Therapeutin in einem Zentrum für traumatisierte US-Soldaten soll sie einem jungen Mann helfen, den Tod seines Kameraden zu überwinden. Jahre später interessiert sich eine geheimnisvolle Organisation für Heidis Arbeit – inzwischen hat sie den Job aufgegeben und arbeitet in einem schäbigen Diner. Was ist geschehen? Ohne Effekthascherei, mit Hitchcock-mäßigen Spannungsmitteln und kunstvollen Bildern, schildert die Serie die Geschichte einer dunklen Verschwörung. So langsam die Story auch erzählt ist, so schnell geht sie unter die Haut (Beginn: Freitag, 22. Februar, Amazon Prime).

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Trügerische Idylle: Alexis (Annie Murphy), David (Dan Levy), Moira (Catherine O'Hara), Johnny (Eugene Levy) in „M eine Stadt sucht einen Mörder“. Foto: MG RTL D/© Not A Real Company Productions Inc.

Trügerische Idylle: Alexis (Annie Murphy), David (Dan Levy), Moira (Catherine O'Hara), Johnny (Eugene Levy) in „M eine Stadt sucht einen Mörder“. Foto: MG RTL D/© Not A Real Company Productions Inc.

„M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ Peter Lorre in einer unvergesslichen Rolle als Kindermörder, dazu expressionistische Bilder von großartiger Intensität: Bis heute zählen viele Experten Fritz Langs Thriller von 1931 zu den zehn besten Filmen aller Zeiten. Jetzt erzählt eine sechsteilige österreichische Miniserie die Geschichte neu, und zumindest die Besetzung ist vom Feinsten. Udo Kier spielt einen geheimnisvollen Beobachter in den tief verschneiten Straßen Wiens, wo ein Kind nach dem anderen entführt wird. Lars Eidinger ist als Vater eines verschwundenen Mädchens zu sehen, Moritz Bleibtreu als Verleger und Sophie Rois als Anführerin einer Gaunerbande, die den Täter loswerden will, weil er ihre Geschäfte stört. Die Serie verlegt die Handlung in die Gegenwart und gibt ihr einen politischen Dreh – unter anderem spielt die Flüchtlingsdebatte eine Rolle (Beginn: Samstag, 23. Februar, TV Now).

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Erstellt:
30.01.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 14sec
zuletzt aktualisiert: 30.01.2019, 06:00 Uhr

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