Sex and the City: The Movie

23.11.2015

Im Leben und im Kino gerät auf Familienfeiern gern die vorgeblich heile Welt aus den Fugen. So auch hier. Zu Mutters rundem Geburtstag kommt erstmals seit Jahren Anne (Dagmar Menzel), abgebrannte Rockröhre und selbst ernanntes schwarzes Schaf, ins Heimatdorf zurück. Ihre Schwestern haben es dagegen nie aus dem ostdeutschen Kaff hinausgeschafft.

Die allein stehende Iris (Corinna Harfouch) kümmert sich pflichtschuldig um die alkoholkranke alte Dame, Marianne (Kirsten Block) pflegt nebenan ihr bescheidenes Kleinfamilienglück. Im Grunde sind alle drei todunglücklich ? doch erst das Zusammentreffen bringt die verdrängten Sehnsüchte zum Vorschein. Sichtbarstes Zeichen: Ankömmling Anne stürzt sich in eine so hektische wie zum Scheitern verurteilte Affäre mit Mariannes arbeitslosem Ehemann. Als das Fest endlich beginnt, ist die Stimmung allseits auf dem Tiefpunkt.

Aus ähnlichen Konstellationen ist schon manches filmische Meisterwerk gediehen, bei Regisseurin Franziska Meletzky reicht es nur zu einer veredelten Vorabend-Soap. Freundlicher formuliert: Als Vorabend-Soap hätte „Frei nach Plan? ein TV-Highlight werden können. Für einen Kinofilm fehlen ihm jedoch ein paar wesentliche Zutaten, kurz gefasst: ein Inszenierungs-Korsett, das die mal lustig, mal tragisch vor sich hinplätschernden Alltagskonfliktchen auf eine dramatische Linie bringt. So kriegt auch das relaxt aufspielende Frauen-Ensemble und die zuweilen extravagante Kameraführung von The Chau Ngo nicht mehr die Kurve zum Guten.

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Erstellt:
23.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 23.11.2015, 12:00 Uhr

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