Dynamischer Actionthriller über einen Scharfschützen, der in die Falle von Politverschwörern stolpert.

Shooter

Dynamischer Actionthriller über einen Scharfschützen, der in die Falle von Politverschwörern stolpert.

24.11.2015

Von che

Shooter

Seit er als Scharfschütze der Armee eine so genannte Friedensmission hautnah miterlebt hat, ist für den inzwischen in den Bergen einsiedelnden Elitesoldaten Swagger (Mark Wahlberg) amerikanische Politik gleichbedeutend mit Lüge. Trotzdem übermannt ihn sein patriotisches Pflichtgefühl, als ein Regierungsagent mit der Bitte anrückt, er möge beim Schutz des angeblich von Mord aus den eigenen Reihen bedrohten Präsidenten mithelfen.

Allerdings entpuppt sich das ganze schnell als Komplott: Tatsächlich wird Swagger zum Sündenbock für das Attentat auf einen afrikanischen Bischof aufgebaut, der im Begriff ist, die von Spitzenpolitikern angeordneten Gräueltaten auszuplaudern. Schwer verletzt entkommen und von den Verschwörern gejagt, versucht der Ex-Marine mit Hilfe einiger weniger Vertrauter, selbst die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Von der Anlage her erinnert „Shooter? an die staatskritischen Politthriller der siebziger Jahre („I wie Ikarus?, "Zeuge einer Verschwörung"). Obwohl der Film vor deren finsteren Konsequenzen zugunsten einer eher simpel gestrickten Verfolgungs- und Rachestory letztlich zurückschreckt, zählt er doch zum Besten, was Hollywood in letzter Zeit an Spannungskino zustande gebracht hat.

Zu den Pluspunkten gehören die dynamische, zwischen Action und Reflexion gut austarierte Inszenierung des Stilisten Antoine Fuqua („Training Day?) und die sorgsam mit der Handlung verflochtenen Schauplätze von einem äthiopischen Canyon bis zu den Schneegipfeln der Rocky Mountains. Auch das wie immer unscheinbare Spiel Mark Wahlbergs passt hier ausgezeichnet auf die Rolle des ? ungeachtet seiner militärischen Fertigkeiten ? moralisch integren All American Boy.

Und nebenbei ist es immer wieder erstaunlich, wie rüde Hollywood mit den heimischen Polit-Institutionen umspringen kann. So einen Furor wünschte man sich auch mal vom europäischen Film.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 51sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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shevad 03.05.200712:00 Uhr

Antoine Fuqua beschert dem Zuschauer eine actionreiche Hatz mit einem ordentlichen Spannungsbogen, der aber noch straffer hätte sein können. wenn man mehr Wert auf eine ausgefeiltere Dramaturgie gelegt hätte. Nichts desto trotz ist Shooter ein Musterbeispiel an Unterhaltungskino und von einer schnörkellosen Qualität, die im Kinojahr 2007 bisher leider recht selten war.

Sebastian Selig 26.04.200712:00 Uhr

Kino in seiner reinsten Form. Anderthalb Stunden mit dem Rasiermesser fein aufs aller Wesentlichste geschnitten - es schmerzt vor Vergnügen. Nicht nur wegen der feinen Blau-Schwarz-Kontraste (Kostüme: Ha Nguyen) empfiehlt sich unbedingt ein Besuch der digitalen Projektion im benachbarten Stuttgart. Bedaurlich nur das der Film nicht ebenso gradlinig zu einem Ende findet, ja ziemlich unschön ausfranst. Aber Junge, war es bis dahin schön...