Mystery-Drama, Lovestory, Rührstück - Will Smith liefert in seinem neuen Film Tour-de-force durch die sanfteren Genres.

Sieben Leben

Mystery-Drama, Lovestory, Rührstück - Will Smith liefert in seinem neuen Film Tour-de-force durch die sanfteren Genres.

23.11.2015

Von che

Wenn nicht Barack Obama der erste dunkelhäutige US-Präsident würde, wäre es wohl auf Will Smith hinausgelaufen. Nach dem eher rabaukigen Auftritt als „Hancock? zeigt sich der weltweit beliebteste Hollywood-Akteur in seinem neuen Film wieder von seiner liebenswürdigsten Seite: charmant, zuvorkommend, zugleich humorvoll und von seriösem Ernst.

Am Anfang zeigt er als staatlicher Steuerprüfer einer todkranken und hoch verschuldeten jungen Frau, wie man dem Fiskus ein Schnippchen schlägt. Nur: dieser Ben Thomas ist offenbar gar kein Finanzbeamter. In einer anderen Szene sieht man, wie er sich im Pflegeheim um eine schwer vernachlässigte Greisin kümmert. Denn wieder tobt er voller Verzweiflung durch seine eigene Wohnung.

Alles läuft darauf hinaus, dass Thomas sieben ihm wildfremde Menschen aus schwerem Leid erlösen will ? und sich selbst gleich mit. Aus dem Wie und Warum entwickelt sich ein recht reizvolles, symbolkräftig bebildertes Mystery-Drama mit leisen Anklängen an „The Sixth Sense?.

Freilich braucht ein Will-Smith-Film zwingend auch eine Lovestory, weshalb sich der undurchsichtige Wohltäter prompt in besagte Steuersünderin verknallt ? was der Spannung einen gewaltigen Bremsklotz vorschiebt. Wenn dann im letzten Drittel das große Geheimnis gelüftet wird, kommt gar ein Rührstück biblischen Ausmaßes heraus. Allerdings strahlt Ex-Rapper Smith inzwischen so viel Ruhe und Würde aus, dass er auch solch heikle Missionen mit Eleganz bewältigt. Wer hört da nicht den Obama trapsen?

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