Fußball-Landesliga

Siegesserie gestoppt

Freudenstadt verliert 0:2 gegen SV 03 Tübingen.

28.11.2016

Von Martin Körner

Trainer Ingo Weil kann seiner Mannschaft keinen Vorwurfmachen. Bild: Ulmer

Trainer Ingo Weil kann seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Bild: Ulmer

Lange Zeit war das Landesligaspiel zwischen dem Achten Spvgg Freudenstadt und dem bis dato Dritten SV 03 Tübingen auf Augenhöhe, so hatte in Teil zwei der ersten Hälfte die Mannschaft von Trainer Ingo Weil Vorteile und die besseren Tormöglichkeiten. Bitter für die aufopferungsvoll kämpfenden Spvgg-Kicker sicher das Gegentor zum 0:1 in der 68. Minute. Tübingens Florian Kurtz zog aus etwa 25 Metern einfach mal ab. Dabei schoss er Freudenstadts Kapitän Pascal Fahrner an, von ihm prallte der Ball unglücklich neben den Torpfosten ins eigene Tor. „Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich eigentlich nie das Gefühl, dass etwas passieren könnte“, sagte Trainer Weil.

Anfangs beherrschte die Elf von Robert Hofacker auf dem Kunstrasen das Spielgeschehen und kombinierte recht ansehnlich vor allem im Mittelbereich, so echten Torchancen reichte es aber nicht. Freudenstadt hatte hier Startprobleme und bekam kaum Zugriff auf die gegnerischen Aktionen. Erst nach 20 Minuten bekamen die Fans erste Toraktionen geboten. Da prüfte Kevin Braun Tübingens Keeper Tobias Ott mit einem unberechenbaren Aufsetzer aus 30 Metern, Ott wehrte ins Feld ab, der Ball landete bei Michael Schmelzle, der verzog aus halbrechter Position. Eine Minute später brannte es dann vor dem Spvvg-Tor, Valentin Scholz nach Flugball mit Drehschuss aus sieben Metern, Torwart Johannes Günter fischte das Spielgerät aus dem Toreck. Tübingen versuchte es nun vermehrt über die linke Seite, da wuselte der schnelle Felix Eggensperger, der grippegeschwächt ins Spiel ging. Eine Eggensperger-Flanke köpfte Aia Jaiteh knapp am Pfosten vorbei. Nun folgte die starke Phase der Spvgg, der Führungstreffer für die mittlerweile in der Offensive für Akzente setzende Weil-Elf lag mehrfach in der Luft. Schmelzle verpasste aus kurzer Distanz (28.), zielte neben den Pfosten, Kevin Braun mit Drehschuss (33.), den konnte Torwart Ott gerade noch zur Ecke abwehren. Letztendlich scheiterte Matthias Weimer nach gutem Zuspiel von Schmelzle am Tübinger Torwart (40.). „Wenn wir da in Rückstand geraten wären, dann wäre es wahnsinnig schwierig geworden hier noch etwas mitzunehmen“, lobte Tübingens Trainer Robert Hofacker die stabile Freudenstädter Spielweise.

Nach der Pause neutralisierten sich beide Teams zunächst weitgehend. Tübingens zur Halbzeit im Angriff eingewechselter Nadeem Ahmed machte dann viel Betrieb, prüfte Torwart Günter mit einem hart getretenen Freistoß (58.) und schoss zwei Minuten später unbedrängt von der Strafraumkante am Kasten vorbei. Schmelzle und Dominik Graf prüften anschließend Tübingens Torwart Ott mit Distanzschüsse. In der 68. Minute dann der eingangs beschriebene Tübinger 1:0-Treffer. „Bis zu diesem Zeitpunkt sicher ein sehr gutes Spiel beider Mannschaften, dei sich gut neutralisierten“, zeigte sich Coach Weil über das unglückliche Gegentor enttäuscht. Freudenstadt drückte, Tübingen lauerte auf Konter, spielte diese aber nicht konsequent zu Ende. Weil verlangte immer wieder von seinen Kickern: „ Haltet das Tempo hoch.“ Doch wurde es immer enger vor dem Tübinger Strafraum, wo die beiden hochgewachsenen Innenverteidiger Michael Urban und Luka Silic wie zwei Pfeiler felsenfest standen und nichts anbrennen ließen. Sechs Minuten vor Ende zog Nadeem Ahmed aus knapp 20 Meter ungehindert ab, der Ball schlug neben dem Torpfosten zum 2:0-Endstand ein. Die dickste Chance das Spiel nochmals spannend zu halten, vergab Alessio, nachdem SV-Torwart Ott einen Freistoß von Braun nicht festhalten konnte, weimer erhielt am Torraum den Ball und jagte ihn über die Latte. Zuletzt scheitere Tübinges Marc Kurzynski an Johannes Günter, dann pfiff der sehr gut leitende Schiri Denis Bisaki (Gruppe Böblingen) ab.

„Hinten raus waren wir einen Tick besser und haben daher verdient gewonnen“, resümierte SV03 Trainer Hofacker. Und Freudenstadts Coach Ingo Weil konnte gestern auch keinem einen Vorwurf machen: „Ein Remis wäre wohl
gerecht gewesen, wir waren mit einer Spitzenmannschaft auf Augenhöhe.“

Spvgg Freudenstadt: Günter, Seufert, Fahrner, Ade, Robert Ruoff (61. Hauer), Schmelzle, Matthias Weimer (83. Daniel Ruoff), Braun, Graf, Fabio Weimer (69. Alessio Weimer), Wurster