Biathlon

Simon Schempp ist zurück im Konzert der Großen

Beim Massenstart von Oberhof gewinnt der Uhinger vor Teamkollege Erik Lesser. Laura Dahlmeier wird bei ihrem ersten Rennen des Jahres Zweite.

09.01.2017

Von DPA/SID

Starker Endspurt: Im Zielsprint hat Simon Schempp alle geschlagen. Foto: afp

Starker Endspurt: Im Zielsprint hat Simon Schempp alle geschlagen. Foto: afp

Erst feierte der „Schemppion“ seine fulminante Wiederauferstehung mit 18?000 Fans, dann bejubelte Simon Schempp den historischen Doppel-Erfolg mit Erik Lesser. „Zwei Deutsche bei einem deutschen Weltcup vorne. Besser geht es nicht!“, sagte Schempp, der sich in Oberhof im Massenstart eindrucksvoll in der Weltspitze zurückmeldete. Gemeinsam mit Lokalmatador Lesser sorgte er für den ersten deutschen Doppelsieg seit fast zehn Jahren.

In einem packenden Krimi mobilisierte zuerst Schempp und dann Lesser die allerletzten Kräfte, auf der Schlussgeraden überholten sie noch den französischen Dominator Martin Fourcade, der sich bei der Siegerehrung vollkommen zurecht vor dem deutschen Duo verbeugte. „Er ist echt unheimlich stark“, sagte Schempp über Fourcade: „Und wenn man ihn dann schlägt, freut man sich umso mehr. Das war beste Werbung für den Biathlonsport, das hat jeden mitgerissen.“

Trotz Nebels, Graupelschauern und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt erreichte die Biathlon-Party im Thüringer Wald am Sonntag ihren Höhepunkt. Kein Wunder: Schempp und Lesser gelang ein herausragendes Ergebnis, das zuletzt Michael Greis und Andreas Birnbacher im Februar 2007 im Massenstart von Antholz geschafft hatten. „So ein Tag, so wunderschön wie heute“, schallte es dann auch aus den Kehlen der ekstatischen Anhänger. „Vor so einer Kulisse zu laufen, macht immer Spaß und ist einfach unglaublich“, schwärmte Schempp.

Der 28-Jährige, der 295 Tage auf seinen elften Weltcuperfolg hatte warten müssen, entschädigte sich damit auch für die persönlich nicht ganz erfreulichen Momente in Oberhof in der Vergangenheit. Erst am Samstag war er in der Verfolgung nach fünf Schießfehlern auf dem 20. Rang gelandet – nun aber tankte er „an einem großen Tag“ Selbstvertrauen für die weiteren Weltcups und gewann erstmals überhaupt am Rennsteig.

Was sich in Oberhof herauskristallisierte war dabei, dass neben Fourcade immer mehr Deutsche um den Sieg mitlaufen können. Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) lief in der Verfolgung auf den zweiten Rang, Lesser (Frankenhain) hatte bereits vor dem glänzenden Schlussakkord mit zwei fünften Plätzen überzeugt.

Die in den ersten beiden Oberhof-Rennen pausierende Laura Dahlmeier konnte gestern zwar das Gelbe Trikot der Weltcup-Gesamtführenden von der erneut siegreichen Tschechin Gabriela Koukalova nicht zurückerobern. Aber mit Blick auf die WM in vier Wochen scheint ihre taktische Renneinteilung aufzugehen.

„Ich bin super happy. Ich habe alles richtig gemacht. Bis jetzt gibt mir der Erfolg ja auch recht“, sagte die 23-Jährige, die nun als Gesamt-Zweite 15 Punkte hinter Koukalova liegt. Franziska Hildebrand wurde Sechste. Maren Hammerschmidt hatte zuvor mit zwei Top-Resultaten das WM-Ticket gelöst. sid/dpa

Laura Dahlmeier lief nach ihrer freiwilligen Weltcup-Pause auf Anhieb wieder in der Spitze mit und wurde gestern Zweite. Foto: dpa

Laura Dahlmeier lief nach ihrer freiwilligen Weltcup-Pause auf Anhieb wieder in der Spitze mit und wurde gestern Zweite. Foto: dpa

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Erstellt:
09.01.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 17sec
zuletzt aktualisiert: 09.01.2017, 06:00 Uhr

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