Skandalös

Eigentlich eine schöne Idee, das mit der „Wunschablage“ für Päckchen. Doch in diesem Fall wird der Post und ihrem Logistikunternehmen DHL Vertragsbruch vorgeworfen.

26.10.2016

Von Jürgen Schiedermaier

Ich hatte mit Post/DHL eine „Wunschortablage" vereinbart. Der zuverlässige Zusteller wechselte im August 2013 und danach wurden die Sendungen auch an ungeschützten und gut einsehbaren Stellen abgelegt. Geklingelt wurde nie, ebenso wenig eine Benachrichtigungskarte eingeworfen, was beides zu erfolgen hat. Die sofortige Reklamation eines Transportschadens wäre deshalb nie möglich gewesen. Mehr als 60 Emails wurden hin und hergeschickt und zusätzlich habe ich die Bundesnetzagentur informiert. Von Januar bis Juni 2015 hat mich die Beschwerdestelle von Post/DHL viermal zurückgerufen und Besserung gelobt!

Vom Sommer 2015 bis zum Sommer 2016 war ein korrekt arbeitender Zusteller tätig. Danach ging alles von vorne los. Ich habe dann die Versandfirmen über nachlässig zugestellte Pakete informiert und um deren Hilfe gebeten. Aufgrund dieser Aktivitäten erhielt ich Emails von verschiedenen Stellen von Post/DHL, die ich jeweils über weitere unkorrekte Zustellungen informierte. Ich habe jetzt trotzdem die „Wunschortablage” widerrufen, da der jetzige Zusteller zwar sehr korrekt zustellt, irgendwann aber wieder wechseln wird.

Skandalös finde ich die mangelhaft selbst überwachte Qualitätssicherung bezüglich des privaten Endkunden. Bekannte Fälle sind die nicht geleerten Briefkästen in Tübingen und die von Subunternehmern (aus-)geraubten Pakete. Auf Beschwerden wird bei Post/DHL praktisch nicht reagiert und nur durch Zufall werden Missstände aufgedeckt.