Titelkämpfe

Skispringer präsentieren sich in Top-Form

Nach den Auftritten von Geiger und Co. in Willingen herrscht Zuversicht.

18.02.2019

Von SID

Willingen. Den Doppelsieg beim Heimspiel in Willingen knapp verpasst, aber mit einer grandiosen Mannschaftsleistung überzeugt: Die deutschen Skispringer reisen mit reichlich Rückenwind zur am Mittwoch beginnenden WM nach Seefeld. Nach dem glanzvollen Sieg von Karl Geiger am Samstag schrammte Markus Eisenbichler als Zweiter am Sonntag nur knapp an seinem ersten Weltcupsieg vorbei. Richard Freitag und Geiger auf den Plätzen vier und sechs machten das überragende Teamergebnis perfekt.

„Der Sieg gestern von Karl war cool anzuschauen, der Sprung war der Wahnsinn. Mein zweiter Platz heute ist auch nochmal ein versöhnlicher Abschluss. Ich bin eigentlich rundum zufrieden“, sagte Eisenbichler. Er sprang auf 140,0 m und 141,5 m und zeigte im zweiten Durchgang noch eine Aufholjagd vom achten Platz. Durch seine Leistung rehabilitierte sich der Siegsdorfer für einen schweren Fehler am Samstag, der ihm den Einzug in den zweiten Durchgang gekostet hatte. „Ich habe einfach versucht weiterzumachen. Ich denke, das hat ganz gut funktioniert“, sagte Eisenbichler.

Nicht zu schlagen war am Sonntag aber Vierschanzentournee-Sieger Ryoyu Kobayashi aus Japan. Der Führende im Gesamtweltcup gewann nach Sprüngen auf 146,0 m und 144,0 m mit insgesamt 274,4 Punkten souverän vor Eisenbichler (252,8) und dem Polen Piotr Zyla (250,0). Kobayashi gewann durch seinen elften Saisonsieg zudem die Wertung des „Willingen Five“ und strich ein Extra-Preisgeld in Höhe von 25?000 Euro ein.

Für Eisenbichler setzte sich ein kurioses „Japan-Trauma“ fort: Zum vierten Mal in der laufenden Saison wurde er Zweiter, stets hinter Kobayashi. Auch bei der Tournee musste sich „Eisei“ nur dem Dominator aus Fernost geschlagen geben.

Der Weltcup in Willingen entwickelte sich einmal mehr zur großen Schanzen-Party. Insgesamt 56?800 Zuschauer strömten an den drei Tagen an die Mühlenkopfschanze, die Erwartungen der Veranstalter wurden damit übertroffen. Besonders nach Geigers Triumph am Samstag flippten sie komplett aus. Mit einem Traumflug auf 150,5 m hatte der Oberstdorfer die Konkurrenz im zweiten Durchgang düpiert und seinen zweiten Weltcupsieg gefeiert.

„Wie ein Schnitzel“

„Der Sprung ging ab wie ein Schnitzel“, hatte Geiger danach gesagt und von einem der besten Sprünge „die ich je gemacht habe“ gesprochen. Fünf Tage nach seinem 26. Geburtstag machte sich Geiger sein größtes Geschenk selbst und weckte Medaillenhoffnungen vor der WM.

Am Montag benennt Bundestrainer Schuster sein fünfköpfiges Aufgebot für die Titelkämpfe in Österreich. Dort steht am Freitag die Qualifikation in Innsbruck auf dem Programm. sid