Sklave der Konzerne

11.10.2016

Von Uwe Brauner

Viele macht Ceta unschlüssig, viele andere dagegen sehend. Doch die Schlüssigen müssten entschlossener sein, den neofeudalistischen Dämon zu exorzieren, der die parlamentarischen Lakaien der Lobbyisten befallen hat und ihnen ständig einbläst, dies sei die Zeit der Demokraten nicht mehr.

1,2 Millionen klarsehende Deutsche entziehen am Stichtag dem Protest gegen die Konzern-Ermächtigung ihre Kraft, sind zum Urlaub von der Demokratie kurz mal weg, bevor diese selbst „dann mal weg“ ist, – aber nicht kurz. Wer den parteiinternen Durchmarsch ihrer spezialdemokratischen Sargträger mit hochgelegten Beinen ertragen hat, mag nun wohl auch getrost dem Lohn pflegeleichter Zuschauerdemokraten entgegensehen, welcher es ist, als Sklave der Konzerne zu enden.

Sollte es uns, dem medial seditierten Gefangenenheer administrativer Menschenverkäufer, doch noch gelingen, die ihm „vorläufig“ angelegten Ketten wieder abzuschütteln, dann muss dies unter schauerlichem Rasseln vonstattengehen. Und es muss das Lärmen einer, wie Sahra Wagenknecht 2015 anmahnte, in zehnfacher Verstärkung anrollenden Menschenflut sein.

Wer solche Moral beweist, widerlegt Leo Strauss, den Diabolus hinter der alles privatisierenden Gemeinwohl-Ruinierungs-Politik, mit der die Neocons die Welt überziehen wollen. Ihm zufolge gibt es keine Moral, sondern nur das Recht des Stärkeren, über den Schwächeren zu herrschen. Wer aber kurz mal wegträumt, sollte seinen bald unterjochten Kindern seinen moralischen Bankrott erklären.