WM

Souverän zum Gruppensieg

Die deutschen Handballer haben dank einer starken Abwehrleistung mit 28:21 gegen Kroatien gewonnen. Im Achtelfinale wartet nun am Sonntag Katar.

21.01.2017

Von SEBASTIAN SCHMID

Die deutsche Abwehr mit Patrick Wiencek (Nr. 7) und Jannik Kohlschreiber (rechts) packte gegen Kroatien beherzt zu. Hier versucht Luka Cindric (Nr. 33) vergeblich, sich durchzusetzen.  Foto: imago sportfotodienst

Die deutsche Abwehr mit Patrick Wiencek (Nr. 7) und Jannik Kohlschreiber (rechts) packte gegen Kroatien beherzt zu. Hier versucht Luka Cindric (Nr. 33) vergeblich, sich durchzusetzen. Foto: imago sportfotodienst

Rouen. Der Europameister hat bei der Handball-WM zum ersten Mal so richtig die Muskeln spielen lassen und gezeigt, dass mit ihm in Frankreich zu rechnen ist. Die Art und Weise, wie der 28:21 (13:9)-Erfolg gegen Kroatien herausgespielt wurde, lässt Erinnerungen an die erfolgreiche EM 2016 aufleben. Mit diesem Sieg sicherten sich die deutschen Handballer Platz eins in der Gruppe C und treffen am Sonntag im Achtelfinale in Paris auf Katar (18 Uhr/handball.dkb.de).

Dem Duell mit dem Emirat, das in seiner Gruppe Vierter wurde, sehen die Deutschen entspannt entgegen: „In dieser Form ist es für jeden Mannschaft schwer, uns zu schlagen“, sagte Patrick Wiencek, mit sechs Toren erfolgreichster Werfer der Partie.

Den klaren 28:21-Erfolg gegen den Gastgeber der kommenden EM verdankte die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson vor allem einer kräftig zupackenden Abwehr, die im Zusammenspiel mit dem als besten Spieler ausgezeichneten Torhüter Andreas Wolff den gegnerischen Angriff vor große Probleme stellte. „Die Abwehr war sehr, sehr stark. Das hat Sicherheit gegeben, dann darf man im Angriff auch Fehler machen“, sagte Sigurdsson.

Zu Beginn der Partie dauerte es allerdings ein paar Minuten, bis das „Bollwerk“ stand, wie Paul Drux die Abwehr treffend bezeichnete. In dieser Phase war es Linkshänder Kai Häfner, der mit den ersten vier Toren verhinderte, dass die Kroaten davonziehen konnten. Nach dem 1:3 nach fünf Minuten waren Finn Lemke und Patrick Wiencek auf Betriebstemperatur und erstickten die kroatischen Angriffsbemühungen im Keim. Es dauerte elf Minuten, ehe Kreisläufer Tin Kontrec den nächsten Treffer für die Mannschaft von Trainer Zeljko Babic erzielte. Deutschland führte zu diesem Zeitpunkt 7:4 und baute den Vorsprung bis auf 11:5 (23. Minute). Noch vor der Halbzeit kamen Hendrik Pekeler und Holger Glandorf ins Spiel, die beide nachnominiert worden und erst am Donnerstag in Rouen eingetroffen waren. Mit drei Toren, einer hundertprozentigen Trefferquote und einen guten Abwehrleistung zeigte sich vor allem Kreisläufer Pekeler sofort in Turnierform.

Nach der Pause taten sich Deutschen gegen die 3:2:1-Abwehr der Kroaten zunächst schwer. Zwar erzielte Patrick Groetzki noch das 19:13, anschließend kam aber ein kleiner Bruch ins Spiel. Der lag allerdings auch daran, dass Sigurdsson durchwechselte und unter anderem Niclas Pieczkowski für den Rückraum brachte. Im Angriff wurde nun nicht mehr konsequent gespielt, so dass die Kroaten ihrerseits über Gegenstöße zu einfachen Toren kamen. Acht Minuten vor dem Ende erzielte Marko Mamic das 20:22 für die Kroaten, bei denen der angeschlagene Superstar Domagoj Duvnjak ohne Treffer blieb.

Damit war die Aufholjagd allerdings beendet. Wie bereits in Hälfte eins fanden die Kroaten gegen die wiedererstarkte Abwehr keine Lösung. Erst in der letzten Sekunde gelang Tin Konrec der nächste Treffer. In der Zwischenzeit hatte der Europameister unter dem Jubel der zahlreichen deutschen Fans in der Kindarena seine Ausbeute auf 28 Tore erhöht und feierte nach dem Schlusspfiff einen Sieg, der nicht nur Selbstvertrauen gibt, sondern auch ein Zeichen an die Konkurrenz ist.

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Erstellt:
21.01.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 33sec
zuletzt aktualisiert: 21.01.2017, 06:00 Uhr

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