In der Ethno-Komödie geben sich Underdogs aus Sri Lanka als Handball-Cracks aus, um ins gelobte Deutschland zu kommen.

Spiel der Träume

In der Ethno-Komödie geben sich Underdogs aus Sri Lanka als Handball-Cracks aus, um ins gelobte Deutschland zu kommen.

23.11.2015

Von Dorothee Hermann

Colombo, Sri Lanka. Stanley und Manoj sind fast immer auf den Beinen. Nachts gehen sie Plakate kleben. Tagsüber ist Manoj Kellner in einem teuren Hotel. Stanley verkauft Orangen auf der Straße. Schulden hat er trotzdem, aber seine Begeisterungsfähigkeit wird bewundert im Slum. Als Perspektive ist das ein bisschen wenig, weshalb die beiden Freunde dringend das Land verlassen wollen. „Machan?, das singhalesische Wort für Kumpel, ist der Originaltitel des Films. „Sogar die Luft ist frischer? in Deutschland, schwärmt Manoj.

Bloß in der deutschen Botschaft werden sie immer wieder abgewiesen ? nicht ohne vorher die Visumsgebühr berappt zu haben. Es ist Stanley, der einen Ausweg findet: Wenn sie eine Einladung aus Deutschland vorzuweisen hätten, müsste die Botschaft ihnen das Visum endlich geben. Das Internet hilft weiter. Irgendwo in der bayerischen Provinz ist ein internationales Handballturnier angesagt. Stanley meldet die srilankische Nationalmannschaft und setzt einen Wirbel von Ereignissen in Gang, als es funktioniert. Sie brauchen Mitspieler, Visa, Trikots und Pässe. Ständig droht einer auszusteigen, dem die Trickserei zu viel wird.

Eine Zeitungsmeldung brachte Regisseur Uberto Pasolini (1997 Produzent von „Ganz oder gar nicht?) auf die Idee für seinen Debütfilm um die (angebliche) srilankische Handballnationalmannschaft, die bei einem Turnier in Bayern spurlos verschwindet. Ob die Luft in Deutschland tatsächlich frischer ist, bleibt so fraglich wie die Zukunft dieser Illegalen, denen der Film mit einem Augenzwinkern zugetan ist.