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Sport trotz Halsschmerzen?

Eigentlich ist heute ein wichtiges Training – oder gar ein entscheidendes Spiel. Doch plötzlich kündigen Halsschmerzen einen Infekt an. Darf ich dann noch Fußball spielen? Das fragen sich die meisten Athleten, wenn es im Hals kratzt. Wir sind der Frage mal nachgegangen.

18.08.2020

Bild: Teodor Andersson/Pixabay

Bild: Teodor Andersson/Pixabay

Mit Halsschmerzen Fußball spielen

Eins vorneweg: Wer richtig erkältet ist, gehört ins Bett und nicht auf den Rasen. Bei leichten Symptomen ist Sport trotz Halsschmerzen möglich – allerdings mit Einschränkungen. Intensive Trainingseinheiten oder ein forderndes Match sind auch mit leichter Erkältung tabu. Die extreme Belastung schlägt auf das Immunsystem und würde den Infekt nur verschlimmern.

Leichte Einheiten, um im Training zu bleiben oder neue Strategien nicht zu verpassen, sind allerdings möglich. Laufen, Dribbling, kurze Spieleinheiten ohne Druck, …so kann man auch mit Halsschmerzen noch Fußball spielen.

Die Voraussetzung ist allerdings, dass der Spieler sich grundsätzlich noch fit fühlt und bis auf Halsweh und vielleicht einen Schnupfen keine Beschwerden hat. Auch in diesem Fall sollten Sie aber die Halsschmerzen behandeln, um den Infekt möglichst schnell zu überwinden. Um einen Rückfall zu vermeiden, gilt die Maßgabe eines eher leichten Trainings mindestens so lange, bis das letzte Halskratzen weg ist.

Wann sollten Sie mit Halsschmerzen kein Fußball mehr spielen?

Gesellen sich zu den Halsschmerzen Schnupfen, Husten und Abgeschlagenheit, ist Fußball keine gute Idee mehr. Verlangt der Körper nach Ruhe, braucht er sie – und sollte sie auch bekommen. Das gilt insbesondere dann, wenn ein Athlet erhöhte Temperatur oder gar Fieber hat. Das sind Anzeichen eines ernsten Infektes. Das Immunsystem läuft jetzt auf Hochtouren, um eingedrungene Viren oder Bakterien zu bekämpfen. Eine sportliche Belastung würde die Immunabwehr jetzt dämpfen.

Effektiver ist es daher, erst die Erkältung gezielt zu kurieren und dann wieder auf dem Platz aufzulaufen. Das verkürzt den Trainingsausfall insgesamt am besten. Wie lange der Betroffene bei Halsschmerzen keinen Sport machen kann, richtet sich dabei nach dem Verlauf der Erkrankung. Erst nach vollständigem Abklingen der Symptome ist ein Training wieder empfehlenswert.

Die Erkältung ausschwitzen – geht das?

Aber war da nicht was von wegen „Erkältung ausschwitzen“? Manche Sportler glauben immer noch, dass ein schweißtreibendes Training den Infekt verkürzt und spielen trotz Halsschmerzen Fußball. Das Schwitzen soll das Immunsystem anregen und so den Infekt schneller und besser bekämpfen. Ist die Erkältung noch im Anflug, lässt sie sich so vermeiden – so die Idee.

Wer sich jedoch bereits schlapp oder unwohl fühlt, tut sich mit dieser Taktik nichts Gutes. Im Gegenteil, das Immunsystem wird eher in seiner Arbeit behindert und der Infekt dauert sogar länger. Wer sich also müde oder abgeschlagen fühlt, sollte nicht den inneren Schweinehund überwinden, sondern auf seinen Körper hören und die Halsschmerzen auskurieren, bevor er wieder Fußball spielt.

Sport trotz Halsschmerzen – mögliche Folgen

Immer wieder gibt es Spieler, die sich bei Halsschmerzen und Infekten mit Medikamenten pushen und trotzdem Fußball spielen. Schmerzmittel, Erkältungsmedikamente, Lutschtabletten und ähnliches reduzieren zwar die spürbaren Symptome. Der verursachende Infekt ist jedoch immer noch da. Die Folge: Die Athleten belasten ihren Körper stärker, als sie es ohne Medikation tun würden – und überlasten ihn so zum Teil deutlich.

Das kann die Erkrankung nicht nur wesentlich verlängern. Im schlimmsten Fall kann hartes Training bei Erkältung oder Grippe sogar das Herz schädigen. Die Erreger breiten sich dann im Körper leichter aus und greifen schließlich den Herzmuskel an. Die entstehende Herzmuskelentzündung, eine sogenannte Myokarditis, kann dann sogar das endgültige Ende der sportlichen Karriere bedeuten. Es ist also bei Halsschmerzen im Zweifel das kleinere Übel, im Fußball einige Tage zu pausieren.

Halsschmerzen und Fußball: Wann darf ich wieder anfangen?

Wer pausiert, muss irgendwann wieder anfangen. Für den richtigen Zeitpunkt gibt es zwei Regeln. Besonders wichtig ist: Langsam starten. Das erste Training auf dem Rasen muss noch nicht wieder mit voller Power sein. Die zweite Regel besagt: Auf den Körper hören. Wer sich fit fühlt und keine Symptome mehr hat, kann nach den Halsschmerzen wieder in den Fußball einsteigen. Die Symptome sollten allerdings wirklich abgeklungen sein und nicht nur von Medikamenten unterdrückt werden.