Vollmaringen · Gastronomie

Sportheim hat wieder geöffnet

Nach schwierigen Zeiten wurde der Betrieb in Vollmaringen aufgenommen – auch der Sport soll langsam anlaufen.

02.07.2020

Von Alexandra Feinler

Das Sportheim des SV Vollmaringen wird nun von Familie Gleich und dem „Möhrle“-Team immer am Wochenende bewirtet.Bild: Alexandra Feinler

Das Sportheim des SV Vollmaringen wird nun von Familie Gleich und dem „Möhrle“-Team immer am Wochenende bewirtet.Bild: Alexandra Feinler

Die Vollmaringer haben mit der Öffnung des Sportheims wieder eine Wirtschaft. Der Sportverein Vollmaringen (SVV) fand mit dem Team des Gasthauses „Mohren“ Gündringen einen Nachfolger für seine Vereinsgaststätte, die seit 45 Jahren besteht.

Der „alte Sportplatz“ zwischen Vollmaringen und Hochdorf war weit weg vom Ortskern und nicht mehr zeitgemäß. In den 1970er-Jahren dachten deshalb die damaligen Funktionäre des SVV über ein neues Sportgelände nach. „Das wurde unser größtes Projekt“, berichtet der damalige Vorsitzender Ferdinand Nesch in der Vereinschronik.

Auf die Überlegungen hin folgten 1973 erste Pläne und Kostenvorschläge zum Sportheim. Der sechsköpfige Bauausschuss, deren Vorsitzender Heinrich Miller und Verwaltungschef Erich Leins hatten alle Hände voll zu tun. „Das war damals ein besonderes Bauvorhaben, wurde es doch im Eingemeindungsvertrag, zusammen mit der Mehrzweckhalle festgeschrieben“, hatte sich damals Heinrich Miller erinnert, der zu dieser Zeit auch Gemeinderat von Vollmaringen war.

27 Termine vereinbarte er mit der Stadt Nagold. „Die waren tagsüber und daher eine große Belastung für mich“, blickt er zurück. „Erich hat mich stark unterstützt. Er brachte seine beruflichen Erfahrungen bei so mancher Problematik ein“, so der damalige Vorsitzende. Architekt Ewald Brauer kalkulierte in seinem Kostenvorschlag 450000 DM für den Bau. In starker Eigenregie packten die Vereinsmitglieder beim Sportheimbau auf der Lachenwiese im März 1974 mit an. Am 4. Advent 1975 wurde das Sportheim zum ersten Mal geöffnet. Der SVV weihte es im Rahmen des Pokalturniers 1976 und zum 50. Geburtstag des Vereins ein.

Über die mehr als vier Jahrzehnte hatte das Sportheim unterschiedliche Pächter, wurde aber Ende des vergangenen Jahres geschlossen. Ein neuer Pächter wurde gesucht und Gespräche aufgenommen. Fußballabteilungsleiter Daniel Alber suchte Kontakt zur Familie Gleich vom „Mohren“ in Gündringen, doch wegen der Corona-Pandemie konnte das Sportheim einige Monate nicht geöffnet werden. Wie in ganz Deutschland, so ruhte auch der Sportbetrieb des SV Vollmaringen.

Als die Lockerungen vor rund vier Wochen kamen, trainierten auch die Fußballmitglieder wieder kontaktlos immer freitags. Daniel Alber nahm als Corona-Beauftragter des SVV immer wieder Kontakt zum DFB auf. „Kurzfristig hat sich dann ergeben, dass wir das Sportheim wieder öffnen dürfen“, verweist Ulrich Schick, Vorstandssprecher, auf das vergangene Eröffnungswochenende. Von Freitag bis Sonntag begrüßten Sandy und Ute Gleich sowie das Team des Gasthauses „Mohren“ Gündringen die Gäste im Vollmaringer „Möhrle“. „Wir freuen uns sehr über die gute Resonanz“, dankte Sandy Gleich allen Besuchern.

Viele Besucher kamen vorbei

Auch Ortsvorsteher Daniel Steinrode konnte sich bei der Eröffnung über zahlreiche Besucher freuen, die trotz der Corona-Vorsichtsmaßnahmen und Hygienevorschriften gekommen waren. „Es ist klasse, dass wir wieder eine Wirtschaft haben. Ich bin mir sicher, dass die Vollmaringer und Vereine das Angebot annehmen werden“, erklärte der Ortsvorsteher, der seit 2009 im Amt ist.

Das Vereinsheim habe einen großen Wirtsbereich, ein Nebenzimmer, eine Terrasse mit Blick auf die schwäbische Alb und einen Biergarten. Vor Corona fanden Gäste, die nichts mit dem Sportbetrieb zu tun hatten, Ausweichmöglichkeiten im Innen- und Außenbereich. Aktuell gebe es zwar keine Heimspiele, doch ab 1. Juli werde wieder Fußball gespielt.

Turnier im September noch unklar

„Wir haben schon die nächste Runde geplant“, verweist Ulrich Schick auch auf das geplante Fußball-Turnier vom 11. bis 13. September. „Wir hoffen, es findet statt“, erklärt Schick. Aktuell befinde man sich noch in der Detailplanung.

Doch während der Corona-Pandemie sei nichts absehbar, weshalb die Sportfunktionäre immer wieder neu planen müssten. Die Funktionäre hoffen, dass sich die Mühen gelohnt haben und dass ihre Vereinsgaststätte von den Bürgern und Vereinen sowie weiteren Gästen aus der Region angenommen wird, denn nur so könne eine über vier Jahrzehnte andauernde Tradition aufrecht erhalten werden.

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Erstellt:
02.07.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 53sec
zuletzt aktualisiert: 02.07.2020, 01:00 Uhr

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