Volleyball

Start in die heiße Phase

Nach langem Warten kämpft der VfB Friedrichshafen ums Playoff-Finale. Alles andere wäre für den Meisterschaftsfavoriten eine herbe Enttäuschung.

07.04.2017

Von MANUELA HARANT

Nur zwei von vielen Leistungsträger bei den „Häflern“: Michal Finger (links) und Georg Klein. Foto: Eibner

Nur zwei von vielen Leistungsträger bei den „Häflern“: Michal Finger (links) und Georg Klein. Foto: Eibner

Friedrichshafen. Das Beste oder Nichts. Der Werbespruch eines baden-württembergischen Automobilherstellers passt genauso zu den Volleyballern des VfB Friedrichshafen. Im Kampf um die Vorherrschaft in der Bundesliga geben sich die Oberschwaben nicht mit dem zweitbesten Personal zufrieden, sondern verpflichteten nach dem Abgang ihres langjährigen Erfolgstrainers Stelian Moculescu keinen geringeren als den ehemaligen Bundestrainer Vital Heynen. Eine Kampfansage an die Berlin Volleys, die den „Häflern“ in den Jahren zuvor ein wenig das Wasser abgegraben und ihnen ein ums andere Mal die Saison-Trophäen vor der Nase weggeschnappt hatten.

Und tatsächlich: Mit dem erfahrenen Ex-Nationalcoach und vielen Nationalspielern unterschiedlicher Länder steht der VfB Friedrichshafen wieder da, wo er sich am liebsten sieht: Als Gewinner der Hauptrunde gehen die Volleyballer vom Bodensee am Sonntag (14.30 Uhr/sportdeutschland.tv) als Favorit ins erste Halbfinale gegen die SWD powervolleys Düren.

Endlich, denn der VfB musste ganze zwei Wochen auf die Fortsetzung der Playoffs in der Volleyball-Bundesliga warten. Zum einen, weil sie den Viertelfinalgegner Königs Wusterhausen mit zwei Siegen (3:0, 3:2) aus dem Wettbewerb warfen. Zum anderen, weil sich der Spielplan wie Kaugummi in die Länge zieht. Der Grund: Zwei Halbfinalisten – die Berlin Recycling Volleys in der CEV Champions League und die United Volleys Rhein-Main im CEV Cup – spielen noch international. Deshalb wurde die eigentlich als „best-of-five“ geplante Halbfinalserie auf höchstens drei Spiele reduziert und der VfB ist mitten im Saisonendspurt seit zwei Wochen spielfrei. „Jetzt geht es endlich in die heiße Phase der Saison“, versucht es Geschäftsführer Sebastian Schmidt positiv auszudrücken.

Die Aufgabe im Halbfinale sieht auf den ersten Blick einfacher aus als sie ist: Düren schloss nur als Vierter der Hauptrunde ab und benötigte auch im Playoff-Viertelfinale drei Spiele, um sich mit 3:2, 0:3 und 3:1 knapp Lüneburg durchzusetzen. Allerdings sind die sonntäglichen Gäste extrem heimstark und brachten den „Häflern“ die bislang einzige Liganiederlage der Saison bei. Entsprechend wichtig wird es sein, dass die Häfler gleich mit einem Heimsieg in die Serie starten, sonst könnte in Düren das große Zittern beginnen. „Natürlich ist Düren ein starker Gegner, schließlich sind sie unter den vier besten Mannschaften der Saison“, sagt VfB-Zuspieler Tomas Kocian, der vor zwei Jahren aus Düren an den Bodensee wechselte. „Trotzdem wissen wir um unsere Stärken und werden selbstbewusst in die Partien gehen.“

Jeder Spieler ist ersetzbar

Für den Meisterschaftsfavoriten, der bereits Supercup und DVV-Pokal gewonnen hat, ist das Halbfinale im besten Fall der Gradmesser für das große Saisonfinale, in dem der VfB entweder gegen Berlin oder die United Volleys den Meistertitel klar machen will. „Wenn einer schwächelt, dann kommt ein anderer herein, der der Mannschaft hilft“, verrät VfB-Coach Vital Heynen sein Erfolgsrezept in dieser Saison. „Es gibt keine feste Stammsechs, die durchspielt. Das Individuum ist nur Teil des Erfolges.“

Egal ob Kapitän Simon Tischer, der Tscheche Michal Finger oder Eigengewächs Jakob Günthör – solch eine Auswahl an Spielern auf demselben hohen Niveau stehen nur dem Topklub der Liga zur Verfügung. Dann muss aber auch im Ergebnis das Beste herausspringen – oder eben Nichts.

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Erstellt:
07.04.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 36sec
zuletzt aktualisiert: 07.04.2017, 06:00 Uhr

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