Nico Rosberg will nicht ewig der erfolgreichste Pilot ohne WM-Titel sein

Statistik spricht für ihn

So erfolgreich wie Nico Rosberg war noch kein Formel-1-Fahrer - zumindest keiner ohne WM-Titel. Die Statistik spricht für den 30-Jährigen.

28.04.2016

Von SID

Nico Rosberg ist seit seinem Sieg in China der erfolgreichste Nicht-Weltmeister der Formel-1-Geschichte. Foto: dpa

Nico Rosberg ist seit seinem Sieg in China der erfolgreichste Nicht-Weltmeister der Formel-1-Geschichte. Foto: dpa

Sotschi. Seit rund einer Woche hält Nico Rosberg einen Titel, den jeder Formel-1-Fahrer so schnell wie möglich wieder loswerden möchte: Durch seinen Sieg beim Großen Preis von China - dem 17. seiner Karriere - löste der 30 Jahre alte Mercedes-Pilot den Briten Stirling Moss als erfolgreichsten Nicht-Weltmeister in der Geschichte der Motorsport-Königsklasse ab.

An den "richtigen" Titel denkt der Sohn von Ex-Champion Keke Rosberg zwar offiziell noch nicht, doch beim vierten WM-Lauf, dem Großen Preis von Russland in Sotschi am Sonntag (14 Uhr/RTL und Sky), ist der "perfekte" Rosberg natürlich der große Gejagte. "Die ersten drei Rennen des Jahres zu gewinnen, war einfach unglaublich. Das habe ich nicht erwartet. Ich habe das Beste aus meinen Möglichkeiten gemacht und nun einen kleinen Punktvorsprung", sagte Rosberg.

Statistisch gesehen ist ihm der Titel bereits nicht mehr zu nehmen: Jeder Fahrer, der mit drei Siegen in eine Saison gestartet ist, wurde in 66 Jahren Formel 1 bislang auch Champion. Jahresübergreifend ist Rosberg gar seit sechs Rennen beziehungsweise sechs Monaten ungeschlagen. Doch nie zuvor war eine Saison länger als diese - bis Ende November sind in 18 Läufen allein für die Sieger noch 450 Punkte zu vergeben. Rosberg weiß, dass er nicht immer oben auf dem Podium stehen wird. "Lewis Hamilton ist der amtierende Champion und damit für mich noch immer die Messlatte. Ferrari hat noch nicht gezeigt, was sie können. Und Red Bull scheint ebenfalls stärker zu werden", warnte der Mercedes-Star.

In der Tat wetzen die Konkurrenten die Messer, neben Sebastian Vettel (Ferrari) vor allem Hamilton, der aufgrund technischer Probleme und einiger Renn-Scharmützel mit 36 Punkten Rückstand auf Rosberg anreist. "Nico hat einen fantastischen Job gemacht", räumte der Engländer ein. Er habe aber "noch nicht bewiesen, dass er schneller ist als ich". Hamilton hat in Sotschi bislang beide Rennen gewonnen. Der 31-Jährige weiß aber auch: "Ich habe nicht mehr viele Joker."

Rosberg hat dagegen einen ganz persönlichen Trumpf. Seit der Geburt seiner Tochter Alaia im August 2015 wirkt der Jungvater gelassener - und ist erfolgreich wie nie. "Ich bin glücklich im Jetzt: Das Auto funktioniert super, zu Hause habe ich eine großartige Frau und ein gesundes Kind. Dafür empfinde ich große Dankbarkeit", sagte der WM-Spitzenreiter.

Einzig im Poker um eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages ist Rosberg bislang noch nicht entscheidend weitergekommen. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erklärte jüngst lediglich, die Lage sei "unter Kontrolle". Auch hier gilt: Die Saison ist noch lang.

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28.04.2016, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 28.04.2016, 06:00 Uhr

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