Protest in Reutlingen

Kundgebung und Party statt einer Nachttanzdemo

Eigentlich wollten sich die Aktivisten der Initiative „Reutlingen for organisation, solidarity and actions“ (Rosa) und der Zelle am Karfreitag mit einer großen bunten Nachttanzdemo wenigstens für einen begrenzten Zeitraum die Stadt zurückholen. Denn Reutlingen ist vor allem für junge Menschen mit kleinem Geldbeutel ein denkbar schlechtes Pflaster zum Feiern.

19.04.2019

Von uk

Bild: Klaus Franke

Bild: Klaus Franke

Doch aus dem Vorhaben wurde nichts, weil das Ordnungsamt die Nachttanzdemo an dem hohen kirchlichen Feiertag mit – wie die Veranstalter finden – „unverhältnismäßigen Auflagen überhäuft“ hatte. Unter anderem hätte es nur einen Wagen geben sollen und keine Musik.

Auf die Straße gingen die jungen Leute am Karfreitag aber trotzdem. Dass bei dem Tanzverbot angeblich auch das evangelische Dekanat mitgewirkt hat, sorgte für großen Unmut.

Bei der Kundgebung auf dem Marktplatz warben die Redner deshalb nicht nur für eine tolerantere und buntere Stadt, sondern auch für eine strikte Trennung von Kirche und Staat.

Nach dem Motto „feiern verbindet“ zog der Haufen danach zur Party zum Kulturschock Zelle in die Albstraße. Die eigentliche Nachttanzdemo wurde verschoben und zwar auf den 3. Mai. Und dann heißt es wieder: „Seid laut, seid bunt, seid viele!“