Horb · Das Mittwochs-Interview

„Stehen mit der Arbeit am Anfang“

Die Spvgg Freudenstadt geht mit Narcis Nahodovic als Trainer in die kommende Bezirksliga-Runde. Der Übungsleiter erzählt im Interview mit der SÜDWEST PRESSE, warum er die C-Jugend trotz des Aufstiegs verlassen hat und was ihn an der neuen Aufgabe besonders reizt.

10.07.2019

Von Sascha Eggebrecht

Trainer Narcis Nahodovic (rechts) will bei der Spvgg Freudenstadt in den kommenden Jahren eine schlagkräftige Mannschaft aufbauen. Archivbild

Trainer Narcis Nahodovic (rechts) will bei der Spvgg Freudenstadt in den kommenden Jahren eine schlagkräftige Mannschaft aufbauen. Archivbild

SÜDWEST PRESSE: Herr Nahodovic, Sie haben mit Ihrer C-Jugendmannschaft den Aufstieg in die Landesstaffel geschafft. Trotzdem geben Sie das Amt ab – und übernehmen die Aktiven-Mannschaft in der
Bezirksliga. Warum?

Narcis Nahodovic: Weil ich gefragt worden bin. Ich hatte davor schon oft genug Nein gesagt, nun konnte ich es nicht mehr.

Hätte es Sie aber nicht auch gereizt, die jungen Talente weiter gut
auszubilden?

Natürlich. Ich bin ursprünglich ja auch nach Freudenstadt gekommen, um die Jugend wieder aufzubauen. Doch als feststand, das Jens Bertiller als Trainer aufhört, wurde ich wieder gefragt. Ich habe mich dagegen gesträubt und den Verein gebeten, nach anderen Trainern zu gucken. Als es da keine Lösung gab, habe ich zugesagt und stehe nun zur Verfügung.

Die C-Junioren-Mannschaft spielt nun nicht mehr auf der Bezirksebene, die B- und A-Jugendlichen des Vereins aber schon. Warum klappt es in diesen Altersklassen nicht mit dem Sprung auf die Verbandsebene?

Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, die Talente zu uns zu lotsen. Dennoch wird es in Zukunft unser Ziel sein, die anderen Mannschaften nach oben zu bringen.

Sehen Sie im Allgemeinen Ihren
Verein in der Jugend gut aufgestellt?

Wir stehen mit unserer Arbeit noch am Anfang. Es ist noch sehr viel Aufbauarbeit nötig. Aber in ein paar Jahren werden wir sehr gut aufgestellt sein.

Können Sie das konkretisieren?

Wir müssen es einfach schaffen, den jungen Spielern eine gute
Perspektive im Verein zu ermöglichen. Dafür müssen alle Jugendmannschaften in den höheren Ligen spielen. Dann werden wir auch kaum noch Spieler nach Nagold, Zimmern oder Balingen verlieren.

Wie angesprochen, werden Sie nun die Herrenmannschaft übernehmen. Was reizt Sie an dieser Aufgabe?

Das Team befindet sich im Umbruch. Jens Bertiller hat in den vergangenen Jahren sehr gute Arbeit geleistet, die gilt es nun mit jungen Talenten fortzuführen. Es wird eine anspruchsvolle Aufgabe für mich werden.

Was ist der größte Unterschied in der Trainingsarbeit zwischen einer Jugend- und einer Herrenmannschaft?

Bei der Jugend ist die Ernsthaftigkeit noch nicht so richtig da. Ich muss die pubertierenden Kinder schon an der Ehre packen. Im Jugendbereich ist man mehr Pädagoge als Trainer. Doch auch bei den Herren werde ich auf ähnliche Situationen treffen, weil das Durchschnittsalter des Teams bei 22 Jahren liegt.

In den vergangenen Jahren war die Spvgg Freudenstadt eine Fahrstuhlmannschaft. Hoch in die Landesliga und wieder runter in die Bezirksliga. In diesem Jahr ist der Fahrstuhl
stecken geblieben. Was waren die Gründe?

Den jungen Spielern fehlt vor allem noch die Erfahrung, die auch der Grund war, warum im Team die Konstanz gefehlt hat. Zunächst gewinnt die Mannschaft klar
gegen Herzogsweiler-Durrweiler, um dann drei Tage später gegen Dornhan klar zu verlieren. Daher wird es für mich auch nicht
die Pflicht sein, mit den Jungs gleich aufzusteigen. Ich soll mit den ihnen etwas aufbauen, um dann dauerhaft in der Landesliga zu spielen.

Wann spielt das Team in der
Landesliga?

Wenn das Team zusammenbleibt, denke ich so in zwei bis drei
Jahren.

Wer ist für Sie Titelfavorit?

Ganz klar Ahldorf-Mühlen. Das Team hat sich in der Landesliga gut verkauft, es ist eine gewachsene Truppe.

Wo landet Ihr Team?

Wenn wir unter den ersten Fünf landen, ist alles gut.

Welche Zugänge können Sie bereits vermelden?

Gar keine. Wir sind sehr breit aufgestellt. Die Karten werden bei mir neu gemischt. Jeder Spieler wird eine Chance erhalten.

Sie werden sicherlich ja auch Interesse daran haben, dass A-Jugendliche hoch ins Team kommen. Wie wird die Zusammenarbeit mit den A-Jugendtrainern aussehen?

Ich werde mit den Trainern im ständigen Kontakt sein. In den vergangenen Jahren haben wir schon 20 A-Jugendliche hoch in die erste Mannschaft geholt. Dieser Weg soll in der Zukunft fortgeführt werden.

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Erstellt:
10.07.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 53sec
zuletzt aktualisiert: 10.07.2019, 01:00 Uhr

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