Leitsystem

Stelen und Wegweiser lotsen Gäste

Lange gefordert, geplant und diskutiert, jetzt fertig und aufgestellt: Tübingen gibt seinen Touristen mit Schildern Orientierung.

23.12.2016

Von Gernot Stegert

Wer am Tübinger Hauptbahnhof aus dem Haupteingang tritt, stößt seit gestern rechterhand vor der Treppe zur Unterführung auf eine neue Stele mit Informationen. Mit weißer Schrift auf dunkelgrauem Grund steht dort „Altstadt“ und „Tourist i“ (für Touristen-Information). Darunter erleichtert eine Karte die Orientierung. Ein grüner senkrechter Streifen links bedeutet: Diese Stele ist Teil des Integrierten Leitsystems Tübingen für Touristen. Dieses ist modular aufgebaut: Schon länger stehen ähnlich gestaltete Stelen mit braunem Streifen: Sie bilden den Geschichtspfad zum Nationalsozialismus. Ein Literaturpfad soll noch folgen.

Pfeile auf der Stele am Bahnhof weisen Gästen den Weg. Sie lenken Fußgänger nicht durch die Unterführung und den Anlagenpark in die Altstadt, sondern entlang der Europastraße. Vor der Steinlachunterführung stehen Schilder und zeigen nach links in die Karlstraße. Besucher der Stadt werden also durch die neue Flaniermeile mit ihren Geschäften gelotst und nicht mehr daran vorbei über Park und Uhlandstraße.

Vor dem Café L wiederholen zwei Schilder mit Pfeil geradeaus die Hinweise und geben Längenangaben: 400 Meter zur Altstadt, 120 Meter zum Bürger- und Verkehrsverein (BVV). Vor diesem steht eine weitere Stele. Ihre Pfeile zeigen auf Neckarfront, Altstadt, Universität/Neue Aula, Paläontologisches Museum sowie Boxenstopp. Museen sind mit einem überdachten M gekennzeichnet. Doch oh, eine kleine Rechtschreibpanne: Beim Uni-Museum fehlt das erste o von „Paläontologisch“.

Auch gegenüber auf der Neckarbrücke, am Abgang zur Platanenallee, stehen Hinweisschilder (siehe Foto rechts). Insgesamt werden dieser Tage 15 Stelen an 17 Standorten aufgestellt. Die Herstellung hat 53000 Euro gekostet, die Planung und Betreuung durch das Ulmer Planungsbüro Braun Engels Gestaltung 23600 Euro. Hinzu kommen laut Pressestelle in städtischer Eigenarbeit noch die Fundamente und Halterungen.

In einem ausführlichen jahrelangen Prozess mit Vertreterinnen und Vertretern des BVV, der Fraktionen, des Handel- und Gewerbevereins und des Runden Tisches Altstadt waren Standorte und Gestaltung der Stelen und Wegweiser lange kontrovers diskutiert worden. Oberbürgermeister Boris Palmer hofft daher: „Was lange währt, wird endlich gut. Ich finde, es ist dank der Wegweiser deutlich funktionaler als das Vorgängermodell.“

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Erstellt:
23.12.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 03sec
zuletzt aktualisiert: 23.12.2016, 01:00 Uhr

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