Tennis

„Stopp, bis hierher und nicht weiter!“

Markus Günthardt, Direktor des Turniers in Stuttgart, erklärt, wie Angelique Kerber ihre Gegnerinnen ausbremst.

29.10.2016

Von CLAUS-PETER ANDORKA

Markus Günthardt, Direktor des Stuttgarter Turniers. Foto: PTGP

Markus Günthardt, Direktor des Stuttgarter Turniers. Foto: PTGP

Singapur. Mit vielen positiven Eindrücken wird Markus Günthardt von den WTA Finals aus Singapur zurückkehren. Im Interview mit der SÜDWEST PRESSE spricht der Direktor des Stuttgarter Porsche Tennis Grand Prix über die Wachablösung im Damentennis.

Angelique Kerber ist nicht nur auf dem Papier die Nummer eins – in Singapur spielt sie auch so. Wie bewerten Sie ihre Auftritte?

Markus Günthardt: Sie bei den WTA Finals spielen zu sehen, war allein schon die Reise wert. Das hat richtig Spaß gemacht. Sie spielt gerade auf einem unglaublichen Niveau. Ihr Sieg bei den Australian Open war der endgültige Durchbruch, und dass sie jetzt die Nummer eins ist, hat sie sich verdient. Es gibt gerade keine, die besser ist.

Was beeindruckt Sie am meisten?

Angelique war immer eine der fittesten Spielerinnen auf der Tour. Dazu eine Kämpferin, die nie aufgibt. Was dieses Jahr dazugekommen ist, sind ihre mentale Stärke und ihre Körpersprache, die jeder Gegnerin signalisiert: Stopp, bis hierher und nicht weiter!

Wie schlägt sie sich heute im Halbfinale gegen Agnieszka Radwanska?

So wie sie bisher gespielt hat, bin ich überzeugt, dass wir Angelique am Sonntag im Finale sehen werden. Ich traue ihr auch zu, dass sie den Titel holt, ganz egal, wer ihre Gegnerin sein wird.

Wo steht das internationale Damentennis im Oktober 2016?

Singapur zeigt: Damentennis ist nach wie vor sehr attraktiv. Die Leistungsdichte ist enorm. Jede kann gegen jede gewinnen. Wenn selbst Serena Williams nicht mehr unschlagbar ist, zeigt das, dass sich was tut in der Weltspitze.

Wie viele der Spielerinnen, die in Singapur um die Tenniskrone kämpfen, werden wir 2017 in Stuttgart sehen?

Ich bin sehr zuversichtlich, dass sie alle bei uns spielen werden. Die meisten Topstars kommen ja schon seit Jahren nach Stuttgart und haben sich dort immer sehr wohl gefühlt. Normalerweise ist es so: Wer einmal bei uns war, kommt gerne wieder. Stefan Neuberger