Bryan Singer päppelt den eher faden Comichelden zur spritzigen Filmfigur auf.

Superman Returns

Bryan Singer päppelt den eher faden Comichelden zur spritzigen Filmfigur auf.

24.11.2015

Superman Returns

Vor knapp 30 Jahren läutete „Superman: The Movie? die Ära der Blockbuster-Comicverfilmungen ein. Nachdem Hollywood inzwischen fast alle seiner übermenschlichen Nebenbuhler teils mehrfach auf die Leinwand gebracht hat, schließt sich mit der Wiederkehr des Blau-Manns nunmehr der Kreis.

Trotz seiner Massenpopularität, an die allenfalls Kollege Batman heranreicht, zählt Superman zu den charakterlich simplen Vertretern seiner Art. Keine finstere Vorgeschichte (Batman), kein Schatten auf der Seele (Hulk) trüben seine Strahlkraft als Helferlein der rechtschaffenen Menschheit gegen böse Machenschaften. Einzig die Tarnexistenz als albern bebrillter Zeitungsschreiberling Clark Kent und das daher rührende komplizierte Verhältnis zu seiner ewigen Flamme Lois Lane bringen wenigstens etwas emotionalen Zunder in die Geschichten.

Insofern tut Regisseur Singer („X-Men?) gut daran, das Stahlprotzige nicht über Gebühr zu strapazieren. Zwar muss Superman, nachdem er von einer langen Reise durchs Weltall auf die Erde zurück gekehrt ist, gleich einen torkelnden Jumbo vor dem Absturz retten, doch anschließend will erst einmal private Unbill bewältigt sein. Die von seiner grußlosen Abreise tief verletzte Lois hat sich nämlich mittlerweile anderweitig liiert und eine Familie gegründet, was den eifersüchtigen Rückkehrer dazu verleitet, seine Super(hör)kraft für schnödes Nachspionieren zu missbrauchen. Erst der gemeinsam vereitelte Untergang Amerikas bringt die beiden auch gefühlsmäßig wieder auf eine Linie.

Wie der energischen Lois im Guten gewährt Singer auch dem Standard-Bösewicht Lex Luthor breiten Gestaltungsspielraum. Kevin Spacey nutzt ihn zur hinreißenden Miniatur eines nicht uncharmanten Teufelchens, das seine Vernichtungsfantasien zuweilen an einer gigantischen Modelleisenbahn austobt.

Ergänzt werden die farbig gezeichneten Figuren von der abwechslungsreichen Inszenierung. Die gut abgestimmte Folge von Gefühl, Action, breit gestreuten Gags und digitalen Schauwerten lässt in den zweieinhalb Stunden nie Langeweile aufkommen. Als Bonus für eingefleischte Cineasten gibt es einen bis in die Stummfilmzeit zurückreichenden Zitatenschatz.

Auch wenn die Geschichte selbst kaum über Heftchen-Niveau hinausreicht und am Ende gar in unschönen Spielberg-Kitsch abdriftet, wird man das neue wie schon das alte Superman-Movie ganz oben in den Charts der Comicverfilmungen ansiedeln dürfen

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 02sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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criticus 01.09.200612:00 Uhr

Schwach!!!!!!
Ich hab ja wenig erwarten, doch das wurde noch unterboten. Nicht nur die Story, die bei einem Film dieser Art selten was taugt, sondern auch die spärlichen Actionszenen waren weder spektakulär noch neuartig. LAAAAngweilig!!!!

Rahel 27.08.200612:00 Uhr

Man spart sich eine Gelonida.

fritzle 26.08.200612:00 Uhr

langweilig und eine hirnrissige story

Shevad 24.08.200612:00 Uhr

Oberflächliche Charaktere, armseliger Plott und ein blasser Bösewicht. Da sehnt man sich fast Reeve, Hackman und Kidder zurück.

Thomas Bitschnau 24.08.200612:00 Uhr

Sicherlich nicht die beste Comicverfilmung und an manchen Stellen sehr langatmig. Voellig verhunzt wurde die Darstellung der emotionalen Beziehung zwischen Louis und Superman.
Kevin Spacey war genial und die anderen Darsteller sehr gut ausgewaehlt und in ihrer Darstellung ebenfalls sehr gut bis solide.
Der Film entliess mich mit stark gemischten Gefuehlen aus dem Kino. Einerseits war ich gelangweilt, teilweise fast schon genervt, andererseits hat er mich stellenweise sehr mitgerissen und begeistert.
Da die Begeisterung ueberwiegt gibt es eine 2 von mir.
Ich kann aber verstehen, wenn er einem nicht gefaellt.

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