Bierlingen · Bodybuilding

Tagein, tagaus am Tüfteln

Von einer Idee im Fitnessstudio zur Patentanmeldung der eigenen Sporterfindung: Patrick Duffner will mit seinem „Flexi“ und dem „Freepump“ mehr Möglichkeiten für effektives und individuelles Training schaffen.

17.07.2020

Von Uli Bernhard

Patrick Duffner beim Training: Der 26-Jährige möchte es in den kommenden Jahren als Bodybuilder auf die Bühne schaffen.Bild: Uli Bernhard

Patrick Duffner beim Training: Der 26-Jährige möchte es in den kommenden Jahren als Bodybuilder auf die Bühne schaffen.Bild: Uli Bernhard

Schon immer ist der heute 26-jährige Patrick Duffner aus Bierlingen sportbegeistert und seit Beginn seines Studiums betreibt er aktiv Bodybuilding als Hobby. Vor gut dreieinhalb Jahren, im Dezember 2017, wurde im Fitnessstudio dann seine eigene Sportidee geboren: Beim Workout fiel ihm eine Frau ins Auge, die mit Widerstandsbändern trainierte, die offensichtlich die falsche Länge für sie hatten.

„Die Bänder haben überhaupt nicht gespannt und dann bringt die ganze Übung einfach gar nichts“, dachte sich Duffner und stellte sich selbst die Frage: „Gibt’s da nicht irgendwas, um die Bänder an die Körpergröße anzupassen?“ Sein eigener Antrieb, aber auch Freunde, Bekannte, Familie, Kollegen oder Professoren hätten geholfen, um Ideen zu kreieren und Schritt für Schritt reifen zu lassen.

Schon als Kind sei Duffner tagein, tagaus am Tüfteln gewesen, erzählt er, das gehöre zu ihm und zeichne ihn aus. Und spätestens seit seinem Studium zum Maschinenbauingenieur versuche er immer, Lösungen zu finden und tüftle so lange, bis er eine habe. Nach einer ersten Recherche im Internet hatte sich schnell gezeigt, dass es für das Bänder-Problem noch keine Lösung gibt.

Alles zog sich ein bisschen in die Länge, aber irgendwann war die Idee für das Produkt dann da und zum Glück auch direkt ein ehemaliger Kommilitone, der den Prototyp im 3D-Drucker drucken konnte, berichtet Duffner. Nach einigen Anpassungen stand schließlich das finale Produkt: das „Flexi“. Damit können Widerstandsbänder in der Länge und Stärke individuell nachgerüstet werden. Inzwischen hat Duffner bereits ein noch nicht veröffentlichtes Patent für sein Produkt angemeldet. Damit war der Grundstein gelegt, doch um direkt in den Verkauf seines Start-Ups „RedRab“ zu starten, dafür hat es Duffner noch nicht ganz gereicht. So kam zu „Flexi“ noch ein weiteres Produkt hinzu, welches sich „Freepump“ nennt und ein gesamtes Trainingssystem komplementieren soll: eine dreiteilige, zusammensetzbare, gepolsterte Langhantel, in die Widerstandsbänder eingehakt werden können.

Praktisch fürs Training daheim

Der größte Vorteil daran sei die komplette Unabhängigkeit beim Training, so Duffner. „Mein erster Kunde war ein bekannter Bodybuilder, der schon bestellt hat, bevor es richtig losging“, sagt er. „Als alle Fitnessstudios wegen Corona geschlossen hatten, hatte der natürlich keine Möglichkeit so wie sonst zu trainieren und war echt begeistert.“

Duffner trainiert selbst auch mit seinen Produkten, jedoch nicht ausschließlich. Es komme immer auf die Ziele an, bei der Wahl des richtigen Trainingsequipments. Sein persönliches Ziel: „Wenn es möglich ist, in den kommenden Jahren als Bodybuilder auf die Bühne gehen und an Wettbewerben teilnehmen“, erklärt Duffner. „Wenn man sich einmal ins Eisen verliebt hat, ist es natürlich schwer, nur noch Bändertraining zu betreiben und beim Bodybuilding und wenn man an Wettkämpfen teilnehmen will, reicht das auch nicht“, sagt er. „Aber ich nutze die Bänder gerne für Arme und Schultern und wenn man seinen Trainingsfokus auf Kraft und Ausdauer legt, dann sind sie perfekt.“

Duffner vertreibt seine Produkte online (www.red-rab.de), hat aber auch mit „Neckarsport“ in Horb schon einen lokalen Vertriebspartner gefunden.