Kunst

Tausende Ziegel, Blätter und Steine

Norbert Stockhus hat das Glatt-Bild schon ziemlich weit fertiggestellt. Öffentlich präsentiert wird das großformatige Werk ab 15. September im KMZ. Von Cristina Priotto

15.06.2018

Von Cristina Priotto

Drei Monate hat Norbert Stockhus noch Zeit, um das Glatt-Bild fertigzugestalten. Erstmals öffentlich gezeigt wird das zwei auf 1,30 Meter große Werk bei der Jubiläumsausstellung „Immer noch“ zum 70. Geburtstag des Malers ab 15. September im Glatter Wasserschloss. Bild: Kuball

Drei Monate hat Norbert Stockhus noch Zeit, um das Glatt-Bild fertigzugestalten. Erstmals öffentlich gezeigt wird das zwei auf 1,30 Meter große Werk bei der Jubiläumsausstellung „Immer noch“ zum 70. Geburtstag des Malers ab 15. September im Glatter Wasserschloss. Bild: Kuball

Seit 38 Jahren leben Norbert und Waltraud Stockhus in Glatt, doch erst kurz vor seinem 70. Geburtstag widmet sich der Künstler einer Draufsicht seiner Wahl-Heimat.

Nach Horb, Haigerloch, Sulz und Rottweil ist das entstehende Glatt-Bild das fünfte „Stadtbild“ des Künstlers. Zwei weitere Großaufträge stehen bevor: Die Stadt Bad Saulgau orderte nach der Stockhus-Retrospektive in der Galerie „Die Fähre“ 2016 ein Stadtbild, und auch Schiltach möchte sich von dem Glatter Maler auf Leinwand verewigen lassen.

Doch zunächst einmal muss der 69-Jährige sich der Feinarbeit am Glatt-Bild widmen. Auf einer zwei auf 1,30 Meter messenden Leinwand lassen sich große Teile der Glatttal-Gemeinde schon sehr detailgetreu wiedererkennen, nur wenige Ecken befinden sich noch im Stadium von Buntstiftskizzen.

Um möglichst viele Häuser des Dorfs auf das Bild zu packen, wählte der Künstler als Perspektive eine Draufsicht vom Garten rund ums Atelierhaus von Paul Kälberer. Der Bauerngarten ist noch eine weiße Fläche. „Vielleicht male ich den noch etwas größer“, gibt der Endsechziger Einblicke in seine Überlegungen.

Mit Verfremdungen hält Norbert Stockhus sich ansonsten beim Glatt-Bild, verglichen mit den anderen bisherigen Stadtansichten, auffallend zurück. Wer Stockhus kennt, weiß allerdings: Da kann noch so manche Überraschung kommen.

An den Rändern des Orts musste Norbert Stockhus jedoch Abstriche machen – „schweren Herzens“, wie der Wahl-Glatter einräumt, denn das „Schlössle im Giessen“ und das „Züfle“ gehören eben schon zu Glatt, ließen sich aber aus dieser Vogelperspektive nicht in das Bild integrieren.

Nachdem der Großteil der Gebäude schon so gut wie fertig gemalt ist, einschließlich Ziegeln, Fachwerk und Fensterläden sowie nur aus der Luft zu erkennender Bausünden, kommt beim Grün noch viel Arbeit auf den Künstler zu. „Die Bäume darf ich nicht zu hoch malen, sonst verdecken sie die Häuser“, beschreibt Stockhus ein Problem der Größenrelation und fügt hinzu. „Das Glatt-Bild schluckt viel Zeit und Energie“.

Das fertige Gemälde erhält einen dauerhaften Platz im Wasserschloss. Über die Entstehung plant der Künstler eine Dokumentation. Bis zum letzten Pinselstrich wird Norbert Stockhus tausende Stunden Arbeit in das Bild gesteckt haben – als einzigartige Hommage an seine Wahl-Heimat.

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Erstellt:
15.06.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 05sec
zuletzt aktualisiert: 15.06.2018, 01:00 Uhr

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