Benefiz

Tenorgambe, Theorbe und Knickhalslaute

Zusammen mit seiner Instrumentalklasse gab Gerald Stempfel am Samstag ein Konzert für die Flüchtlingsarbeit.

25.10.2016

Von aöu

Gerald Stempfel unterrichtet nicht nur in Sopran-, Alt- und Tenor-Blockflöte, sondern auch Gambe, Theorbe, Barock- und Knickhalslaute und stellte damit an diesem Abend seine elf Schüler vor. Mit seinem Schwerpunkt ergänzt er die Lehrangebote der Jugendmusikschule Steinlach um das Fach Alte Musik. Freilich, die meisten seiner Schüler spielen Blockflöte (Mira Vaziri, Annamaria Schneider, Max Hasel, Jan Vollmer, Maya Schröder, Amelie Staiger, Pia Fruth und Mirjam Staiger). Tim Krüger findet sich recht gut auf seiner siebensaitigen Renaissance-Tenorgambe zurecht und Amelie Stober erwies sich gleich auf zwei Instrumenten, der Flöte und auf der noch heikleren Laute ziemlich fortgeschritten und sattelfest.

Melodiestimmen auf der Theorbe

Die Musik des Abends in der Dußlinger Peterskirche kam aus einer Stille und lud mehr zum meditativen Hinhören ein. Die Schüler folgten auch aufmerksam den Darbietungen ihrer Kollegen über eine Stunde, deren Kompositionen von verschiedenen anonymen Meistern über Telemann und Mozart bis ins 18. Jahrhundert reichten. Meist handelte es sich dabei um kurze, einzelne Sätze, Tänze, Lieder, die als Melodiestimmen von Stempfel auf der Theorbe begleitet wurden, wodurch er seinen Schülern immer einen sicheren Halt bieten konnte. Nebenbei wurde man im Lauf des Abends mit einer weit zurückliegenden Tonsprache bekanntgemacht, ja fast vertraut, die nicht nur durch ausgeprägte Affekte ganz eigene Reize und Überraschungen aufweist; ein bunter Herbststrauß allemal aus Menuetten, Fantasien, Polonaisen und einem dreisätzigen Flötenkonzert von Telemann, als Trio mit Amelie Stober Soloflöte, Tim Krüger, Gambe und Gerhard Stempfel, Theorbe als Orchesterersatz, schwungvoll dargeboten. Langer herzlicher Beifall von gut fünfzig Besuchern.