The Bucket List (Das Beste kommt zum Schluss)

23.11.2015

Horton ist ein gutmütiger Elefant im Urwald, „Hu? nennt sich eine winzige, von einer menschenähnlichen Spezies bevölkerte Parallelwelt, die der Dickhäuter zufällig entdeckt, als sie auf einem Staubkorn vorbeisegelt. Der ausschließlich akustische Kontakt zwischen den beiden Sphären führt anfangs zu ein paar heiteren Turbulenzen, ehe er beide Seiten beinahe ins Verderben stürzt.

Obwohl aus dem gleichen Stall, sollte man den Trickfilm nicht unbedingt an „Ice Age? messen. Dafür ist das (Computer-)Design zu simpel, und die Gagdichte liegt deutlich niedriger. Dafür hat er andere Qualitäten.

Wird man zunächst in der Sicherheit eines kindgerechten Dschungelbuch-Verschnitts gewiegt, so folgt daraus peu à peu eine Gesellschaftsparabel von teilweise Furcht erregender Dimension. Noch relativ harmlos geht es im Lande Hu zu, wo sich ein tollpatschiger Held mit der Ignoranz der Mächtigen gegenüber dem Klimawandel herumplagen muss. Schlimmer erwischt es den Elefanten, dessen Beharren auf der Existenz des Unsichtbaren ihn erst zum Gespött des Urwalds macht ? und dann zum Hassobjekt, an dem der von einer inquisitorischen Känguru-Matrone aufgehetzte Mob ein Hexenjagd-artiges Exempel statuieren möchte.

Die Reklame vom „großen Trickfilm-Spaß? ist also mit ein bisschen Vorsicht zu genießen ? auch wenn es ein paar großartige Slapstick-Einlagen (hinreißend: Hortons Überqueren einer morschen Hängebrücke) gibt. Auch ein Happy-end ist natürlich garantiert ? rundum behaglich fühlt man sich dabei aber nicht.