The First Avenger: Civil War

The First Avenger: Civil War

In seiner dritten Solomission zieht Supersoldat Captain America gegen einige ehemalige Verbündete in den Kampf.

10.03.2016

Von Klaus-Peter Eichele

The First Avenger: Civil War

„Batman v Superman“ hat die Frage bereits angerissen, in der dritten Folge von Marvels „Captain America“-Reihe wird sie nun zur treibenden Kraft: Dürfen Superhelden nach Gutdünken die Welt retten oder müssen auch sie sich dem Gewaltmonopol des Staates beziehungsweise der internationalen Gemeinschaft beugen?

Der Streit entzündet sich an den erheblichen Kollateralschäden, den die Privatarmee der Avengers bei ihrem Kampf gegen den Terror hinterlassen hat. Auch Unschuldige sind dabei regelmäßig ums Leben gekommen. An Iron Man nagt deswegen das schlechte Gewissen, und so plädiert er dafür, künftig nur noch auf ausdrücklichen Befehl der Vereinten Nationen loszuschlagen. Sein Antipode ist Captain America (Chris Evans), der in der letzten Folge erfahren musste, dass auch in Regierungen üble Schurken sitzen können.

Zunächst wird die Debatte kollegial geführt, doch weil Superhelden nun mal Männer der Tat und nicht des Wortes sind (die Frauen im All-Star-Team sind diesmal nur Staffage), eskaliert sie zum Bruderkrieg, in dem sich alte und neue Avengers gegenseitig an die Gurgel gehen. Weil beide Fraktionen gute Argumente auf ihrer Seite haben, ist man als Zuschauer etwas ratlos, wem man hier eigentlich die Daumen drücken soll.

Allerdings traut sich das Regie-Duo Anthony und Joe Russo nicht so recht, die irritierende Konstellation Gut gegen Gut zur Gänze auszureizen. So sind die Kampfszenen zwar teilweise furios inszeniert, werden aber so augenzwinkernd verabreicht, als wolle man dem Publikum mitteilen: Die haben sich eh bald wieder lieb. Zudem tritt in persona Daniel Brühls ein wirklich Böser auf den Plan, dessen Machenschaften keine Zwietracht unter den Weltrettern dulden. Verkompliziert wird die Versöhnung wiederum von der Frage, wie man mit Captain Americas Jugendfreund Bucky, der von Terroristen zur willfährigen Kampfmaschine umgepolt wurde, verfahren soll.

Diese Masse an Figuren und Handlungssträngen macht den Film aber auch etwas schwerfällig. Ansätze eines Charakters zeigt nur der von Robert Downey Jr. bewährt gespielte Iron Man. Vom ungestümen Charme der ersten beiden Folgen, die noch ganz auf den diesmal blassen Captain America zugeschnitten waren, ist nur noch wenig übrig.

War das jetzt schon der Film? Oder noch der Trailer für die nächsten drei Avenger-Filme?

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Erstellt:
10.03.2016, 10:18 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 07sec
zuletzt aktualisiert: 10.03.2016, 10:18 Uhr

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