Neue Strecke, alte Sieger

Tim Lange und Adrian Beggers gleichauf beim 19. Spitzberglauf

Wie im Vorjahr lief Triathlet Tim Lange, Deutscher U 23-Meister von 2010, als Erster über die Ziellinie bei der Hirschauer Sporthalle. Aber an seiner Seite, und damit ebenfalls Spitzberglauf-Gewinner war der 17-jährige Adrian Beggers (SV Unterjesingen).

30.09.2012

Von tol

Als erklärte Favoriten waren beide in den Lauf gegangen. Unklar war nur, ob und wie weit Olympiasieger Dieter Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) in den Zweikampf eingreifen konnte. Doch der winkte bereits vor dem Start ab. „Nach meinem Halbmarathon vom Wochenende in Heilbronn zwickt die Wade.“

Eine nicht unbedeutende Streckenänderung gab es dieses Jahr, an der Nicht-Bergläufer oder Untrainierte sicherlich zu beißen hatten: Beim Wurmlinger Sattel ging es nun nicht mehr in den Wald, schön sanft abwärts fließend, sondern den extrem steilen Hohlweg hinauf, über Steine und Wasserrinnen. „Etwa 400 Schritte“, wusste Hansi Fauser vom TSV Hirschau ganz genau.

Ab da wurde die ursprüngliche Strecke verkehrt rum gelaufen, bis die LäuferInnen wieder am Sattel aus dem Wald kamen. Warum das? Cheforganisator Winfried Laube, begründet es damit, dass der Hohlweg zu steil zum Bergablaufen sei. „Die Leute haben Angst, zu stürzen. Zumal ja beim Sattel eine 180 Grad Kurve kommt, die eh schon gefährlich ist.“ Die Meinungen über die Änderung waren geteilt. Für Lange war die Strecke okay, ebenso für Beggers. Mit ihrer Siegerzeit von 45:22 Minuten lieferten sie immerhin die zweitbeste je gelaufene Zeit ab. Waldemar Schleicher (LAV Stadtwerke Tübingen) meinte, man könne sich kaputt laufen, „wenn man nicht bis ganz oben vorsichtig läuft.“

Hobbyläufer Heinz Köhler aus Wurmlingen konnte keinen großen Unterschied erkennen. „Ich war so schnell, wie im letzten Jahr. Und ein Hammer ist der Lauf ja sowieso immer.“

Trotz Hammer und hohem Schwierigkeitsgrad findet der Spitzberglauf eine stete Steigerung bei den Teilnehmerzahlen. Waren es im letzten Jahr z. B. noch 216 Finisher, so fanden dieses Jahr beim Hauptlauf schon 281 LäuferInnen den Weg ins Ziel. Unterstützt wurde diese Resonanz sicher auch durch das perfekte Laufwetter in diesem Jahr.

Von Beginn an liefen Beggers und Lange gemeinsam, „das haben wir unterwegs so beschlossen“, und hatten am Ende fast 2 Minuten Vorsprung auf den Nufringer Benjamin Schmid. Beggers hatte geplant, am kommenden Wochenende bei den Deutschen Berglaufmeisterschaften in Zell mitzumachen, aber: Er darf nicht, zu jung.
Bei den Frauen war der Sieg dann eher ein knapper. Doch auch hier: Die Jugend ganz vorn. Die 18-jährige Jennifer Ziegler von der LG Steinlach siegte in 58:26 knapp vor der vereinslosen Diana Hubert (58:35). Dritte wurde ein in der Läuferszene bekanntes Gesicht: Dorothea Krämer von der LT Alburg (59:17).

Aber was war denn nun mit Dieter Baumann? Seine böse Vorahnung war eingetroffen: Oben auf dem Spitzberg, nachdem der schlimmste Anstieg bereits überwunden war, machte die Wade zu. „Es hatte keinen Sinn, weiterzulaufen“, so ein zerknirschter Olympiasieger. „Als Dieter gesehen hat, wie schnell wir sind, hat er es bleiben lassen“, so augenzwinkernd Trainingspartner Tim Lange, wohl wissend natürlich um Baumanns Verletzung.

Die Schülerläufe hatten die Hirschauer Veranstalter dieses Mal zweigeteilt. Die U12- bis U8-Jährigen hatten ein 1,4 km langes Rennen, die älteren von der U16 abwärts liefen 2,2 km. Dazu kam noch der Hobbylauf (6,4 km), Walking (6,4) km und eine 500 Meter Strecke für die Jüngsten im Zwergenlauf. Ob die Streckenänderung bleibt, wusste Laube noch nicht. „Das gucken wir jetzt mal an.“

Ergebnisse: http://www.spitzberglauf.de