1. FC Heidenheim

Träumen erst im Mai

Der Fußball-Zweitligist ist drauf und dran, auf einem Aufsteigerplatz zu überwintern. Dennoch pflegt der Verein weiter seine Außenseiterrolle.

12.12.2019

Von DETLEF GRONINGER

Neuzugang Tim Kleindienst (r.), hier beim 1:0 gegen den HSV, spielt eine wichtige Rolle beim FCH-Höhenflug. Foto: Sudheimer/Eibner Foto: Sudheimer/Eibner

Neuzugang Tim Kleindienst (r.), hier beim 1:0 gegen den HSV, spielt eine wichtige Rolle beim FCH-Höhenflug. Foto: Sudheimer/Eibner Foto: Sudheimer/Eibner

Heidenheim. Der 1 FC Heidenheim hat sich vor dem Schlagerspiel der zweiten Fußball-Bundesliga am Samstag (13 Uhr/Sky) in der Voith-Arena gegen Herbstmeister Arminia Bielefeld in die Rolle des ersten Verfolgers vom Spitzentrio mit den Ostwestfalen, dem Hamburger SV und dem VfB Stuttgart manövriert. Da Heidenheim acht Tage später ein weiteres Heimspiel gegen den VfL Osnabrück hat und angesichts der nur drei Punkte Rückstand auf die beiden Top-Favoriten von der Elbe und vom Neckar ist es durchaus denkbar, dass der FC auf einem Aufstiegsplatz überwintern wird. Zumal der HSV und der VfB noch jeweils zwei Auswärtspartien zu bestreiten haben und in der Fremde bislang nicht gerade Bäume ausgerissen haben.

Trotz dieser Perspektiven lassen sich die FCH-Bosse von der Euphorie auf der Ostalb nicht anstecken. „Wir müssen uns auf den Augenblick konzentrieren. Wenn du nicht aufpasst, dann frisst dich die Liga auf“, warnt Heidenheims Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald.

Sanwald bleibt realistisch

Auch im sechsten Zweitligajahr regiert der Realismus in Heidenheim, Träumereien von einem ganz großen Wurf, dem erstmaligen Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs, sind momentan fehl am Platz. „Der Fokus richtet sich auf den Klassenerhalt und die dazu nötigen 40 Punkte“, ergänzt Sanwald. „Es wäre doch Wahnsinn, sich im Dezember mit der Bundesliga zu beschäftigen. Im April oder Mai kann die Frage wegen einem Aufstieg bei einer ähnlichen Konstellation wieder gestellt werden.“

Andere Teams wie der ehemalige Bundesliga-Dino HSV, der VfB Stuttgart sowie seine beiden Mitabsteiger 1. FC Nürnberg und Hannover 96 haben ganz andere finanzielle Möglichkeiten. Von einer fußballerischen Wachablösung im Ländle spricht in Heidenheim niemand. „Wir werden einen Teufel tun und uns in eine andere Position begeben. Stuttgart und Hamburg sind die Topfavoriten. Alles andere als ein Aufstieg wäre dort eine Enttäuschung“, betont Sanwald.

Trotz der monetären Nachteile gegenüber den Großen der Zweitligabranche und einem nicht unerheblichen personellen Umbruch vor der Saison ist der FCH dabei, die beste Zweitliga-Platzierung der Klubgeschichte mit Rang fünf aus der Vorsaison zu toppen. 26 Zähler hatte die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr auf dem Konto stehen – wie jetzt auch wieder. „Wir sind komplett auf Kurs“, freut sich Sanwald.

Und das, obwohl mit Robert Glatzel, Nikola Dovedan und Robert Andrich drei absolute Leistungsträger nicht gehalten werden konnten. „Wir hatten die Voraussetzungen, um bestmöglich zu reinvestieren“, sagt Sanwald. Fast zehn Millionen Euro Transfereinnahmen standen knapp sechs Millionen Euro Ausgaben für die Neuzugänge Tim Kleindienst, Jonas Föhrenbach, Konstantin Kerschbaumer, Oliver Hüsing, Stefan Schimmer, Merveille Biankadi und David Otto gegenüber. Beide Posten waren für den Klub Rekordsummen.

„Die Neuzugänge haben sehr gut eingeschlagen. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Das ist aber ein Verdienst von Frank Schmidt. Er formt die Mannschaft zu einer Top-Einheit“, erklärt Sanwald.

Einer der Väter des Heidenheimer Höhenfluges: Trainer Frank Schmidt (l.), der sich mit seinem Spieler Robert Strauss freut. Foto: Sudheimer/Eibner Foto: Sudheimer/Eibner

Einer der Väter des Heidenheimer Höhenfluges: Trainer Frank Schmidt (l.), der sich mit seinem Spieler Robert Strauss freut. Foto: Sudheimer/Eibner Foto: Sudheimer/Eibner

So bejubelten die Heidenheimer ihren jüngsten 1:0-Coup beim Hamburger SV. Foto: Sudheimer/Eibner Foto: Sudheimer/Eibner

So bejubelten die Heidenheimer ihren jüngsten 1:0-Coup beim Hamburger SV. Foto: Sudheimer/Eibner Foto: Sudheimer/Eibner

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Erstellt:
12.12.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 27sec
zuletzt aktualisiert: 12.12.2019, 06:00 Uhr

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