Tischtennis

Nur eine Frage der Zeit

Die TTF Ochsenhausen sind sich sicher, dass sie bald einen Titel feiern. Die erste Chance bietet sich im Bundesliga-Finale gegen Düsseldorf.

25.05.2018

Von GEROLD KNEHR

Der Unterschied zwischen Düsseldorf und Ochsenhausen ist nicht besonders groß, glaubt Simon Gauzy, der Weltranglisten-Zwölfte in Diensten der Oberschwaben.  Foto: afp

Der Unterschied zwischen Düsseldorf und Ochsenhausen ist nicht besonders groß, glaubt Simon Gauzy, der Weltranglisten-Zwölfte in Diensten der Oberschwaben. Foto: afp

Ochsenhausen. Was unterscheidet die Tischtennis-Spieler von Borussia Düsseldorf und den deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München? Das kickende Starensemble von der Isar führt 69 deutsche und internationale Titel auf seinem Briefkopf auf, die Ping-Pong-Künstler aus Nordrhein-Westfalen haben 70 derartige Trophäen im Meisterschrank stehen – mehr als jeder andere deutsche Sportverein. Morgen, Samstag (13 Uhr), kann das Team um Superstar Timo Boll seinen Vorsprung mit einem Sieg beim Bundesliga-Finale in der Frankfurter Fraport-Arena gegen die TTF Ochsenhausen noch ausbauen.

Die Oberschwaben standen seit ihrem letzten Titel 2004 neun Mal in einem Endspiel, haben aber keines davon mehr gewonnen. Die Westdeutschen hingegen krallten sich in diesem Zeitraum 24 Titel. Rein statistisch betrachtet ist Düsseldorf morgen also der haushohe Favorit.

Doch immer wieder gibt es in der Welt des Sports kleinere oder größere Wunder. Wie zuletzt Eintracht Frankfurts DFB-Pokalsieg gegen den FC Bayern, der die Düsseldorfer alleiniger Rekord-Titelsammler bleiben ließ. Ist so ein Eintracht-Frankfurt-Effekt übertragbar in ein Ochsenhauser Oha-Erlebnis?

Eintracht Frankfurt als Ansporn

„Natürlich spornt uns dieses Beispiel an“, sagt Simon Gauzy, der Weltranglisten-Zwölfte in den Reihen der Oberschwaben. „Aber eigentlich brauchen wir diesen Vergleich gar nicht. Im Fußball ist der Unterschied zwischen den Bayern und Eintracht Frankfurt riesengroß. Im Tischtennis ist das anders. Wir hier in Ochsenhausen sind nicht weit weg von Düsseldorf“, ist der Weltranglisten-Zwölfte überzeugt.

Die These ist keineswegs abwegig. Im Champions-League-Halbfinale hatte Düsseldorf nach dem Hin- und Rückspiel lediglich 23 Punkte mehr, den Ochsenhausern fehlte nur ein Satzgewinn zum Endspiel, das die Borussen gewannen. Gauzy weist gegen Timo Boll eine positive Bilanz auf, und auch der junge Brasilianer Hugo Calderano, die Nummer elf der Weltrangliste, hat den deutschen Superstar schon mehrfach bezwungen.

„Wenn ein deutsches Team gegen Borussia Düsseldorf antritt, und Boll ist dabei, steht es von vorneherein 2:0. Wenn wir antreten, kann die Borussia nicht davon ausgehen, dass dies so ist“, sagt Kristijan Pejinovic, der Präsident der TTF Ochsenhausen. Er und sein Team sind fest davon überzeugt, dass nach der längeren Titel-Durststrecke und dem gelungenen Neuaufbau in den letzten Jahren mit Gauzy (23 Jahre) und Calderano (21) nun allmählich die Zeit der Ernte kommen wird. „Es ist keine Frage, dass diese Jungs bald einen Titel gewinnen. Die Frage ist nur wann: Schon am Samstag, oder erst in der nächsten Saison“, sagt Daniel Zwickl, der Ochsenhauser Teammanager.

In der neuen Spielzeit wird der Österreicher Stefan Fegerl, der morgen bei Düsseldorf seine Abschiedsvorstellung gibt, nach Ochsenhausen wechseln. „Mit ihm als Nummer drei werden wir noch kompakter sein, die Saison wird noch spannender werden“, glaubt Pejinovic. Doch auch ohne ihn – um den dritten TTF-Startplatz morgen streiten sich Jakub Dyjas und Joao Geraldo – fühlen sich die Oberschwaben schon jetzt für den Erfolgsfall gerüstet. Im Ochsenhausener „Steakhouse“ ist am Samstagabend alles für einen rauschenden Empfang der Mannschaft vorbereitet.

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Erstellt:
25.05.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 31sec
zuletzt aktualisiert: 25.05.2018, 06:00 Uhr

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