Interview

Tübingen ist das Hirn der Walter AG

Für Mirko Merlo ist die Unistadt in dem weltweiten Unternehmen zentral. Die Arbeitsplätze werden sich verändern.

27.10.2016

Von sg

Am Rande der Eröffnung des Technologie-Centers sprach das TAGBLATT mit dem Walter-Vorstandsvorsitzenden Mirko Merlo über den Standort Tübingen.

Mancher mag bei Walter noch an alte Industrie denken. Sie sind aber auf dem Weg der Digitalisierung. Wie weit ist die Walter AG mit dem Technologie-Zentrum schon?

Mirko Merlo: Ziemlich weit. Es ist bei uns seit Jahren eine Priorität. Wir werden auch weiter in diese Richtung investieren. Das Technologie-Center ist erst der Anfang. Alles kommt nach und nach. Die Mitarbeiter sind sehr engagiert.

Was bedeutet das für Tübingen. Hier ist das Zentrum weltweit ...

Ja.

Was ist an Investitionen zu erwarten?

Tübingen hat für uns eine tragende Funktion. Hier wollen wir die Prozesse für die Zukunft festlegen. Tübingen hat bei Forschung und Entwicklung eine strategische Funktion, wir konzentrieren diesen Bereich hier. Bei der digitalen Transformation ist Zeit ein wichtiger Faktor. Wir müssen schnell sein, sonst ist man zu spät.

Tübingen ist das Hirn der Entwicklung?

Ja. So kann man das sagen.

Was bedeutet das für die Zahl der Mitarbeiter? Am Jahresanfang mussten Sie die Streichung von 20 Stellen ankündigen.

Das ist immer ein Spagat. Durch die Globalisierung werden Arbeitsplätze weltweit in allen Branchen abgebaut. Es wird auch bei uns Änderungen geben. Wir werden aber weiterhin Menschen einstellen. Ein Teil der Mitarbeiter wird ihre Arbeit aber vielleicht in der Zukunft nicht mehr ausüben. Da ist die Frage, wie flexibel sie sind, wie bereit für neue Aufgaben. Wir werden also mehr Geld und Investitionen in die einen Richtungen und weniger Investitionen und Menschen in andere Richtungen geben. Das bedeutet: weniger einfache und mehr intelligente Tätigkeiten.