Ausstellung im Kornhaus zeigt Altstadtgeschichten

Tübinger Stadtrundgänge im Tübinger Stadtmuseum

Hinter Tübingens Fassade schaut die neue Ausstellung des Stadtmuseums, die bis 19. März im Kornhaus gezeigt wird.

05.11.2016

Von ST

Stadtrundgang in den 1910er und 1920er Jahren.

Stadtrundgang in den 1910er und 1920er Jahren.

„Bewohner, Touristen und Menschen, die ihre Freizeit in der Innenstadt verbringen, aber auch Händler und Gewerbetreibende haben hohe und mitunter sehr unterschiedliche Erwartungen an die Altstadt. Hinzu kommt, dass viele Häuser denkmalgeschützt sind“, sagt die Ausstellungskuratorin Dr. Evamarie Blattner. Diese Vielfältigkeit zeigt sich in den drei großen Themenbereichen der Ausstellung:

Der Bürger- und Verkehrsverein Tübingen (BVV) wurde 1891 gegründet und ist erste Anlaufstelle für die touristische Vermarktung der Stadt – von der Zimmervermittlung über Stadtführungen und Stocherkahnfahrten bis zu eigenen Veranstaltungen. In der Ausstellung zeichnen Dokumente, Objekte und Fotos die Geschichte des BVV nach, stellen seine Verdienste für Einheimische und Gäste sowie seine Aufgaben vor. Fotoreihen und ein Film dokumentieren, wie die Empfehlungen des BVV für einen Altstadtrundgang über die Jahrzehnte hinweg ausgesehen haben und wie sich die Gewichtung mit der Zeit verändert hat.

Die erzählte Stadt: Im zweiten Teil der Ausstellung kommen Menschen, die in Tübinger Altstadt wohnen, zu Wort. In Interviews sprechen Alteingesessene und Neuzugezogene, Handwerker, Gewerbetreibende, Professoren und Kinder über ihre Erfahrungen in der Altstadt. Man erfährt, warum die Tübingerinnen und Tübinger ihre Stadt schätzen und warum sie sie hassen, wie sich ihre Umgebung und ihr Lebensgefühl über die Jahre verändert hat und wie sie sich die Zukunft in der Altstadt wünschen. Die Aufnahmen des Projekts „Die erzählte Stadt“ sind auch auf einem etwa einstündigen Stadtrundgang zu hören: Dazu verleiht das Stadtmuseum Multimedia-Geräte, die an die Wohnorte der Interviewten führen.

Politik – Verwaltung – Wissenschaft: Wie kann eine nachhaltige, wandlungsfähige und zugleich lebenswerte Stadt Wirklichkeit werden? Mit diesen Fragen setzen sich Politik, Verwaltung und Wissenschaft auch in Tübingen auseinander. Der dritte Teil der Ausstellung präsentiert anhand von Karten, Schautafeln und Fotos Themen wie den demografischen Wandel, die Mobilität, Sanierungen oder das Energielabor Tübingen.

Die Ausstellung „Tübinger Altstadtgeschichten“ ist in Zusammenarbeit mit dem Bürger- und Verkehrsverein und dem SWR mit Unterstützung der Universität Tübingen (Zentrum für Medienkompetenz und Geografisches Institut) entstanden. Zum Begleitprogramm gehören Lesungen, Vorträge, Informationsveranstaltungen des Energielabors Tübingen sowie verschiedene Angebote für Kinder.

Bilder: Sommer

Tübingen, Marktplatz, in den 1930er Jahren.

Tübingen, Marktplatz, in den 1930er Jahren.

Eine Tonbildschau (Dias und Schallplatten) von 1963.

Eine Tonbildschau (Dias und Schallplatten) von 1963.

Eines der zahlreichen Souvenirs aus Tübingen.

Eines der zahlreichen Souvenirs aus Tübingen.

Im begehbaren Cubus kommen Anwohner der Altstadt zu Wort.

Im begehbaren Cubus kommen Anwohner der Altstadt zu Wort.

Eine der multimedialen Außenstationen - hier das Haus „von Criegern“.

Eine der multimedialen Außenstationen - hier das Haus „von Criegern“.

Schloss, Stiftskirche, Neckar mit Casino und Eberhardsbrücke - ein klassisches Tübinger Postkartenmotiv.

Schloss, Stiftskirche, Neckar mit Casino und Eberhardsbrücke - ein klassisches Tübinger Postkartenmotiv.

Stadtrundgang am Samstag mit Andrea Bachmann.

Stadtrundgang am Samstag mit Andrea Bachmann.