Champions League

FC Bayern nach PR-Desaster gefordert

Rummenigge versucht vor dem Auftritt in Athen, die Wogen in München zu glätten.

23.10.2018

Von DPA

Bayern-Antreiber Karl-Heinz Rummenigge in Athen: Auf geht's. Foto: Peter Steffen/dpa

Bayern-Antreiber Karl-Heinz Rummenigge in Athen: Auf geht's. Foto: Peter Steffen/dpa

München. Uli Hoeneß schwieg diesmal lieber. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge war nach den Turbulenzen der denkwürdigen Pressekonferenz auf dem Weg seiner Bayern zum Sonderflieger nach Athen dagegen bemüht, den Blick auf den Champions-League-Auftrag zu lenken. „Sinn und Ziel der ganzen Geschichte war, der Mannschaft und dem Trainer zu zeigen, dass wir bereit sind, sie nach außen zu schützen“, begründete Rummenigge den kritisierten Auftritt der Münchner Chef-Riege und wies gerne auf den Sieg in Wolfsburg hin.

„Entscheidend war, dass wir schnell die Kurve kriegen. Das war ein erster wichtiger Schritt in die Richtung. Ich hoffe, dass jetzt weitere folgen“, sagte der Bayern-Boss. Nach dem für das Betriebsklima so wichtigen 3:1 vom Samstag soll für den angestrebten Gruppensieg in der Königsklasse heute (18.55 Uhr/Sky) bei AEK Athen ein weiterer Sieg folgen. Auch ohne den verletzten Franck Ribéry. Der Plan: Mit fußballerischen Erfolgen soll das verheerende Medienecho auf die Rundumschlag-Pressekonferenz abklingen. Dazu setzt der deutsche Rekordmeister auf den Faktor Zeit.

„Wir haben die Dinge ziemlich im Klartext angesprochen. Es hat ein großes Medienecho gegeben, alles okay. Jetzt schauen wir, in die Spur zurückzukommen“, sagte der Vorstandschef drei Tage nach dem PR-Desaster.

Rummenigge mochte bei seiner wohl überlegten Erklärung vom Montag nicht „minutiös“ auf „jedes Detail“ vom Freitag eingehen. Und „der Pressesprecher von Uli“ sei er auch nicht, sagte Rummenigge. Hoeneß kam als Letzter der Bayern-Vorderen zur Sicherheitskontrolle am Münchner Flughafen. Nach seinen Attacken vom Freitag legte der Präsident vor der Landung in der Metropole mit den vielen antiken Schätzen nicht nach.

Zu der harschen Kritik von Bayern-Legende Paul Breitner äußerten sich die Münchner nicht. Der Weltmeister von 1974 hatte erklärt, er sei „deprimiert“ nach dem Auftritt der langjährigen Weggefährten, der Verein habe sich eine „Blöße“ gegeben.

In der Tabelle der Gruppe?E liegt der deutsche Dauermeister wegen des schlechteren Torverhältnisses nach einem Sieg und einem Remis hinter Ajax Amsterdam. Der griechische Meister ist noch ohne Punkt. „Wir wollen in der Champions League idealerweise Gruppenerster werden“, sagte Rummenigge und versicherte: „Der Trainer hat alles im Griff.“ Auf dem Weg zum Gate telefonierte Niko Kovac noch entspannt. Doch der Coach und seine Stars wissen: Nach vier sieglosen Partien vor dem Wolfsburg-Spiel muss ein weiterer Dreier her.

„Die Fußball-Welt schaut immer anders aus, wenn man erfolgreich ist“, sagte der lächelnde Arjen Robben zwei Tage nach seinem Platzverweis gegen Wolfsburg. Bei einer überraschenden Pleite wird es dagegen wieder heiß hergehen. Die Fallhöhe ist groß, Rummenigge und Hoeneß erwarten Zeichen von Team und Trainer. „Pressekonferenz hin oder her, das Wichtigste war, dass wir das Spiel gewonnen haben“, sagte Nationalspieler Joshua Kimmich. dpa

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Erstellt:
23.10.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 23sec
zuletzt aktualisiert: 23.10.2018, 06:00 Uhr

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