Justiz

Übergriffsvorwürfe gegen Depardieu: Schauspieler muss vor Gericht

Zwei Frauen beschuldigen den Schauspieler sexueller Übergriffe. Schon zuvor gab es derartige Vorwürfe.

02.05.2024

Von dpa

Gerard Depardieu spaltet Frankreich. Foto: Thierry Roge/BELGA/dpa

Gerard Depardieu spaltet Frankreich. Foto: Thierry Roge/BELGA/dpa

Paris. Der französische Schauspieler Gérard Depardieu muss sich im Oktober vor Gericht verantworten. Er wird angeklagt wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe in zwei Fällen im September 2021 bei Dreharbeiten zu dem Film „Les volets verts“, wie die Pariser Staatsanwaltschaft mitteilte.

Depardieu war am Montag zum Verhör geladen worden und war zeitweise in Polizeigewahrsam. Der Schauspieler habe die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen bestritten, sagte sein Anwalt Christian Saint-Palais. Eine Dekorateurin hatte angegeben, Depardieu habe sie bei den Drehar­beiten zu dem Film sexuell belästigt.

Die neuerlichen Vorwürfe gegen den preisgekrönten Darsteller reihen sich in eine Serie von Anschuldigungen, die teils auch anonym vorgebracht wurden. Im Jahr 2018 hatte etwa die Schauspielerin Charlotte Arnould Depardieu („Cyrano von Bergerac“, „Asterix und Obelix“) verklagt. Seit 2020 wird in diesem Fall wegen Vergewaltigung ermittelt.

Depardieu bestreitet die Vorwürfe. In einem in der Zeitung „Le Figaro“ im Herbst veröffentlichten Brief bezeichnet er sich als Opfer einer „medialen Lynchjustiz“ und schrieb: „Niemals nie habe ich eine Frau missbraucht“. Depardieu führte fort: „Ich bin weder ein Vergewaltiger noch ein Raubtier. Ich bin nur ein Mann . . .“. Auch mehrere Dutzend Künstlerinnen und Künstler – unter ihnen die Schauspielerin Charlotte Rampling und die Musikerin und ehemalige französische First Lady Carla Bruni – beklagten, dass die Unschuldsvermutung bei Depardieu außer Acht gelassen werde. Die Meinungen zu Depardieu gehen in Frankreich auseinander. Entsetzen löste er etwa mit frauenfeindlichen Kommentaren aus. Das Pariser Wachsfigurenkabinett ließ seine Figur entfernen. dpa