Kreis Freudenstadt · Katastrophenschutz

Übung neben dem Tagesbetrieb

Die Feuerwehren im Landkreis Freudenstadt inszenierten am Samstag eine Unwetterübung – und das bei strahlendem Sonnenschein.

18.10.2019

Von NC

Die Disponenten hatten in der Leitstelle alle Einsatzplätze besetzt. Die Verteilung der Aufgaben in den Führungshäusern hat System und erfordert ganz klare Einsatzstrukturen. Auf dem Foto oben rechts der Freudenstädter Kreisbrandmeister Frank Jahraus. Bild: Landratsamt

Die Disponenten hatten in der Leitstelle alle Einsatzplätze besetzt. Die Verteilung der Aufgaben in den Führungshäusern hat System und erfordert ganz klare Einsatzstrukturen. Auf dem Foto oben rechts der Freudenstädter Kreisbrandmeister Frank Jahraus. Bild: Landratsamt

Das ideale Wetter war es am vergangenen Samstag nicht, als die Feuerwehren im Landkreis Freudenstadt eine flächendeckende Unwetterübung durchführten. In der Übungsannahme ging man von einem langanhaltenden Starkniederschlagsereignis aus, das sich noch tagelang fortsetzen sollte. Dazu kamen Windgeschwindigkeiten wie bei einem Orkan.

Um 10 Uhr gab Kreisbrandmeister Frank Jahraus in der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in Freudenstadt das Startsignal für die Übung, die zum zweiten Male in diesem Ausmaß im Landkreis Freudenstadt durchgeführt wurde.

Bereits 2014 hatten die Wehren schon einmal so ein Szenario geübt. Beteiligt waren alle 16 Gemeindefeuerwehren im Landkreis Freudenstadt von Baiersbronn bis nach Empfingen und Eutingen. Knapp 600 Feuerwehrkräfte beteiligten sich an der Übung in den Führungshäusern der Feuerwehren und an den Einsatzstellen im Wald, innerhalb der Ortschaften, auf der Straße oder irgendwo auf freier Flur. Etwa 35 Einspieler spielten die rund 550 Einsatzlagen direkt in der Leitstelle in Freudenstadt ein. Dafür waren extra drei Telefonleitungen geschaltet.

Bewusst Stress erzeugt

Die Einspieler saßen an verschiedenen Plätzen in den Gemeinden. Eine unmittelbare Verbindung in das Führungshaus war von den Einspielern zu vermeiden, man wollte ja bewusst Stress erzeugen und die Situation so wahrheitsgetreu wie möglich nachstellen. In der Leitstelle wurde die Einsatzlagen angenommen, disponiert und an die Führungshäuser weitergeleitet. Ein ausgetüfteltes System wurde hierfür vor ein paar Jahren als Software für den Einsatzleitrechner in der Leitstelle beschafft. Die Feuerwehren üben in den Führungshäusern nach dem System der Landesfeuerwehrschule. So wird im ganzen Landkreis nach derselben Vorgehensweise gearbeitet, um einen ständigen Überblick zu behalten.

Wenn die Leitstelle die Einsatzstellen weitergegeben hatte, wurden diese im Führungshaus gesichtet, nach Prioritäten eingestuft, erfasst, dokumentiert und an die operativ taktischen Einheiten auf die Fahrzeuge weitergegeben.

In der Leitstelle waren alle Plätze mit den Disponenten besetzt. Jeder wusste, was seine Aufgabe und was zu tun war. Auch der ganz normale Tagesregelbetrieb musste weiterlaufen. Damit dort ein reibungsloser Dienstbetrieb möglich war, hatte Leitstellenleiter Benjamin Teufel die Rolle des Lagedienstführers übernommen. Er blickte aus der Distanz auf das Wirken seiner Disponenten. Staffelweise wurde die Lagen eingespielt. Der Westkreis begann um 10 Uhr in Baiersbronn mit der Übung. Um 11 Uhr kamen der Nord- und der Südteil dazu. Der Ostteil des Landkreises mit Horb, Empfingen, Eutingen und Waldachtal wurden in der dritten Staffel ab 12 Uhr einbezogen. Um 14.15Uhr meldete die Leitstelle Übungsende.

Nächste Großübung 2021

In den nächsten Wochen wird die Übung detailliert ausgewertet. Danach sollen bei einer Nachbesprechung die positiven Eindrücke besprochen werden. Kreisbrandmeister Frank Jahraus war mit dem Übungsverlauf sehr zufrieden. Alleine schon die Tatsache, dass an einem Samstag ein ganzer Vormittag und der halbe Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein für das Ehrenamt investiert wurden, begeisterte den Kreisbrandmeister. Die nächste Übung dieser Art soll 2021 stattfinden.NC

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Erstellt:
18.10.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 27sec
zuletzt aktualisiert: 18.10.2019, 01:00 Uhr

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