Fußball

Uli Hoeneß über seine Zeit in Haft

Der Präsident des FC Bayern redet über das Verhalten von Mithäftlingen und eine Kampagne gegen ihn.

19.01.2017

Von SID

München. Uli Hoeneß hat über Provokationen von Mitgefangenen während seiner Haftstrafe berichtet. „Es wurde versucht, mit reingeschmuggelten Handys Bilder von mir zu machen, um sie dann für viel Geld zu verkaufen. Es war hart zu erfahren, dass Leute, mit denen ich zuvor Karten gespielt hatte, probierten, mich unter der Dusche oder sonst wo zu fotografieren“, sagte Hoeneß.

Dass diese Bilder nie an die Öffentlichkeit gelangten, sei darin begründet, dass „die Zeitungen wussten, wie teuer es für sie würde, wenn sie darauf eingehen würden“. Freundschaften seien daher im Gefängnis kaum entstanden. „Man kann dort wenigen Menschen trauen. Im Gefängnis hat mich meine eigentlich gute Menschenkenntnis verlassen“, sagte der 65-Jährige.

Das Münchner Landgericht hatte ihn 2014 wegen Steuerhinterziehung von 28,5 Millionen Euro zu dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Nach 21 Monaten in Haft war Hoeneß auf Bewährung vorzeitig nach Hause entlassen worden. Er sehe heute viele Dinge distanzierter und gelassener, sagte Hoeneß, der auch von einer monatelangen Kampagne gegen ihn sprach. So hatte er einen derartigen Rückhalt bei seiner Rückkehr ins FCB-Präsidentenamt (97,7 Prozent der Stimmen) nicht erwartet. In politischen Talkshows werde er aber nicht mehr auftreten, „weil ich weiß, dass ich eine Schwachstelle habe, die nicht wegzudiskutieren ist“, erklärte er. sid