Wachsende Fußball-Begeisterung in Nordamerika

Unbegrenzte Möglichkeiten

14.12.2016

Von WOLFGANG SCHEERER

Die Karawane der Fußball-Superstars zieht mal hierhin, mal dahin. Je nachdem, wo sportliche und finanzielle Verlockungen am größten sind. Das zahlungsschwache Italien ist reichlich out, Spanien noch halbwegs in (aber Steuerprellern auf den Fersen), Deutschland eine sehr gute Adresse und England top.

Nach Amerika sind von Franz Beckenbauer bis David Beckham immer nur diejenigen gewechselt, die ihre Karriere lukrativ ausklingen lassen wollten.Vergleichbare Anziehungskraft besitzen chinesische und arabische Klubs. Trotzdem lässt die 1994 gegründete Major League Soccer (MLS) in Nordamerika nun aufhorchen. Weniger damit, dass seit Sonntag der neue Meister feststeht: die Seattle Sounders. Sondern mit einem erneuten Zuschauerrekord von jetzt 21 692 Fans pro Spiel.

Damit steht die MLS inzwischen sogar besser da als die italienische Serie A (Durchschnitt: 20 081) oder Frankreichs Ligue 1 (19 891). Jenseits des Atlantiks hat sich die Weltmacht der Footballer, Baseballer, Basketballer und Eishockeycracks inzwischen so stark mit Fußball angefreundet, dass die Begeisterung weiter steigt und die Attraktivität wächst. 2017 wird die 20er Liga auf 22 erweitert, 2020 soll sie dann schon 28 Klubs aus den USA und Kanada umfassen. Richtig spannend wird's, wenn einmal junge Stars aus Europa kommen. An Dollars kann es im trumpschen Reich der Milliardäre kaum scheitern.