Tübingen

Premiere am Jungen LTT: Und aus Lisa wurde Jim

Eine Bühneninszenierung und ein Mitmachtheater: „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ für und mit Kindern inszeniert am Jungen LTT.

08.12.2018

Von Sarah Zimmermann

Die menschengroße Nachbildung von Emma der Lokomotive, bemannt mit Lukas dem Lokomotivführer und Alexander im Pulli des Jim Knopf, trifft auf den fiesen, kinderstehlenden Drachen Frau Mahrzahn. Bild: LTT

Die menschengroße Nachbildung von Emma der Lokomotive, bemannt mit Lukas dem Lokomotivführer und Alexander im Pulli des Jim Knopf, trifft auf den fiesen, kinderstehlenden Drachen Frau Mahrzahn. Bild: LTT

Links ein Kindereinkaufsladen vor einem Keyboard, mittig eine kleine Insel mit drei Häuschen, am rechten Rand ein alter Sessel mit kitschiger Blümchen-Stehlampe und im Hintergrund eine Leinwand, die die kleine Insel von nah zeigt: Mit diesem Bühnenbild beginnt die Premiere von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ am gestrigen Vormittag.

Die LTT Werkstatt ist bis auf wenige Plätze gefüllt mit aufgeregt quasselnden Kindern. Noch vor Beginn des Stücks wird klar, dass es sich nicht um ein klassisches Theaterstück handeln wird. Die drei Darstellerinnen und Darsteller auf der Bühne bitten das junge Publikum um ihre Mithilfe zum Erzählen der Geschichte. Und während Lisa aus dem Publikum aufsteht und sich den roten Rollkragenpullover überstülpt, der sie zur Figur des Jim Knopfs werden lässt, nimmt Oda Zuschneid als Erzählerin Platz auf dem alten Sessel und beginnt zu lesen.

Dass die Zuschauer selbst Teil der Inszenierung werden dürfen, ist nicht die einzige Besonderheit des Stücks. Durch Live-Videoaufnahmen werden Geschehnisse auf der kleinen Insel für alle sichtbar auf die große Leinwand übertragen. Emma tuckert mal als Modelleisenbahn, mal als menschengroße Nachbildung über die Bühne. „Ich fand toll, dass ich auf der Lokomotive sitzen durfte“, sagt der elfjährige Thair, der als zweiter in der Rolle des Jims Teil der Inszenierung werden durfte.

„Mir hat der Schluss am Besten gefallen. Da wurden die Kinder befreit und das Gute hat gewonnen!“, sagte die elfjährige Lara. Wer Michael Endes Geschichte kennt, wird über diesen Ausgang nicht verwundert sein. Doch verwunderlich ist die Dynamik auf der Bühne, denn am Ende springen alle Kinder im Scheinwerferlicht umher und sammeln die Süßigkeiten von Frau Waas ein, nachdem sie vom mutigen Lokomotivführer Lukas und Jim Knopf befreit wurden. Durch die Einbindung des Publikums an mehreren Stellen im Stück und den ständigen Perspektivenwechsel werden die Zuschauer überrascht, selbst wenn die eigentliche Geschichte bereits bekannt ist. Die kleinen Kinderaugen strahlen.

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Erstellt:
08.12.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 00sec
zuletzt aktualisiert: 08.12.2018, 01:00 Uhr

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