Loßburg · Freizeit
Uneingeschränkter Badespaß
Die Kasse klingelt – und das Telefon steht auch nicht still. Vor allem junge Besucher des Loßburger Freibads sind noch nicht über den Wegfall der Testpflicht informiert.
Das Loßburger Freibad war beim Startschuss in die Saison bei herrlichem Wetter heiß begehrt und nach Wegfall der Testpflicht umso mehr: Endlich wieder ins Wasser springen, Bahnen ziehen und nach Herzenslust planschen.
Schon früh um fünf Uhr klackte das Drehkreuz am Eingang des Bades, und den ersten Frühschwimmern sah man die Freude im Gesicht förmlich an, berichten die Loßburger Bäder in einer Pressemitteilung.
„Vor der Arbeit seine Bahnen ziehen, das hat uns letztes Jahr so sehr gefehlt“, wird von Martina Hofer und Julia Silzle wiedergegeben. Überglücklich gefühlt habe sich auch Markus Wenzel, Inhaber von der Firma Wenzel Schneidetechnik. Er sponserte spontan dem Förderverein Loßburger Bäder die letzten Edelstahlarbeiten, welche für die Abtrennleine am Schwimmerbecken angebracht werden mussten. „Es ist halt nach dem Schwimmen ein ganz anderes Feeling zum Arbeitsbeginn und man ist fit für den ganzen Tag“, so Wenzel.
Neue Mitglieder gewonnen
Der Förderverein als Betreiber könne sich selbst auch zufrieden schätzen, denn durch die Öffnung konnten viele neue Mitglieder im Verein gewonnen werden.Mit dem Transponder können Mitglieder von fünf Uhr morgens bis zehn Uhr abends dem Badevergnügen nachgehen. Viele nutzen die Zeit bevor oder nach dem Badetrubel im öffentlichen Badebetrieb und sind unabhängig
vom Wetter.
Kleine Startschwierigkeiten
Kleine Schwierigkeiten bei diesem Start von Null auf 100 und bei großartigem Sommerwetter habe es jedoch auch gegeben. „Man musste halt ein bisschen improvisieren, um den Besucheransturm zu bewältigen“, teilte der erste Vorsitzende Michael Hoffer mit: Nach einem Jahr Corona-Pause hätte im Probelauf noch alleseinwandfrei funktionierte. Als dann alle Gerätschaften unter Volllast starteten, habe schon mal das eine oder andere Teil nicht mithalten können.
So mussten vergangene Woche noch die Wärmepumpe für das Beheizen der Schwimmbecken vollständig durch Techniker zerlegt und gereinigt werden. Doch auch sie hätten dann rechtzeitig zur Öffnung des Bades wie ein junges Kätzchen geschnurrt, wie es Schwimmmeister Volker Pietrowski und Stephanie Braun beschreiben. Die beiden hätten die Bädertechnik voll im Griff, so heißt es weiter, und immer eine Lösung parat.
Viele Badegästen würden die konstante Wassertemperatur von 23 bis 24 Grad loben – und das herrlich weiche Wasser hinzu. Erwachsene wie auch Kinder würden sich an dem nassen Element erfreuen. Oft seien es die Kleinsten, die mit strahlenden Augen ihre Eltern zum Kinderbecken ziehen, schon bevor die Decke auf der Liegewiese ausgepackt werden könne.
500 Besucher möglich
Mittlerweile konnte nach neuen Berechnungen und Vorgaben die Besucherzahl von 350 auf 500 Personen gleichzeitig erhöht.„Etwas Lieferschwierigkeiten von Zulieferer gibt es derzeit in Sachen Speisen für den Kiosk, was sich aber in nächster Zeit wieder reguliert“, erläutert Susi Holzapfel vom Förderverein: „Nachdem nun vielerorts die Bäder und Gastronomiebetriebe wieder offen sind, gibt es Nachschubprobleme mit der Ware und wir mussten vorerst einige Angebote reduzieren.“ Sie sichere zu: „Was keine Mangelware ist, sind die legendären Freibad-Pommes bei uns in Loßburg, der Ansturm ist riesig.“
Das Telefon stehe in diesen Tagen kaum still: „Nicht nur das Telefon an der Freibadkasse klingelt unaufhörlich, sondern nach Feierabend auch die Ohren“, berichteten Annerose Imberger und André Vollmer. Ihnen obliege es, zwischen dem Kassieren der Gäste immer wieder auf dieselben Fragen am Telefon zu antworten: „Hat das Freibad auf?“, „Braucht man einen Test?“, „Muss ich meinen Impfausweis mitbringen?“. Diese Fragen sind trotz Wegfall der Testpflicht bei vielen geblieben – hauptsächlich bei Jüngeren, was das Kassenteam verwundere: „Mittlerweile müsste es eigentlich allen bekannt sein, welche Regeln zurzeit gelten.“